Lobenberg: Faiveleys Parzelle von stolzen 0,86 ist ein vollständiges und zusammenhängendes Stück in Eigenbesitz. Die ältesten Reben hier wurden 1933 gepflanzt, die jüngsten 2010. Ostexposition auf grauem Kalkmergel. Mit einer pneumatischen Kelter gepresst, dann direkt in die Barriques zur Vergärung und Malo. Circa 50% Neuholzanteil. Corton Charlemagne ist meine Lieblingslage für weißen Burgunder. Die Nase ist unglaublich spannend, wie immer zeigt sich die an Weißburgunder erinnernde florale, weiße Frucht. Weißer Pfirsch, weiße, cremige Birne, darüber helle Blüten, ganz fein, schmelzend, verspielt. Sogar ein bisschen parfümiert, ein Hauch von Jasmin, tänzelnd und aromatisch, extrem viel Charme. Im Mund für den Jahrgang 2018 erstaunlicherweise viel Zug, hohe Spannung, hohe Mineralität. Auch hier dominiert wieder der weiße Weinbergspfirsich. Aber auch andere weiße Früchte, sogar etwas Limette darunter, helle Gesteinsanmutung, weiße Schokolade, Kreide, Kalkstein, feines Salz. Das Ganze bleibt immer tänzelnd, wird nie spröde in der Gerbstoffstruktur. Und auch mit guter Energie und Vitalität am Gaumen, spannend. Nein, das ist nicht 2017 mit dieser extremen intrinsischen Spannung, aber die Harmonie von 2018 ist gerade hier beim Corton Charlemagne wirklich grandios. Zehn bis zwölf Jahre warten und dann aus großen Gläsern genießen. Ein extrem verträumter Wein mit großer Klasse. Ich bin begeistert von diesem Wein. Unter den vielen heute hier probierten Weißweinen ist der Corton Charlemagne eines der wirklich herausragenden Muster. Einer der wenigen weißen Grands Crus, den man im oft zu üppigen Jahr 2018 kaufen muss, weil er so wunderbar verträumt, seidig und aromatisch ist. Ein Traumjahr für den Corton Charlemagne. 98-100/100