Condrieu 2016

Michel Tardieu – Nordrhone

Condrieu 2016

98–99+
100
2
Viognier 100%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2019–2034
Verpackt in: 12er OHK
9
voll & rund
niedrige Säure
3
Lobenberg: 98–99+/100
Jeb Dunnuck: 95/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Condrieu 2016

98–99+
/100

Lobenberg: 2016 ist ein sehr reifes Jahr, was aber auf Grund der starken Tag/Nacht Unterschiede eine sehr hohe Säure hat. Die PH-Werte sind entsprechend sehr tief. Die Säure und Frische ist nochmal deutlich höher als 2010. Der Tannin- und Alkohollevel allerdings sind gleich wie in 2010. In Zahlen ausgedrückt: Der Süden liegt etwa bei 14,5% - 15% Alkohol, der Norden bei 13%. Entscheidend für die Balance ist allerdings eben diese Frische und hohe Säure, welche beide, Vater und Sohn Tardieu, so noch nie gesehen haben. Entsprechend folgt die Rhone Bordeaux nach, denn auch dort besticht alles durch diese fantastische Balance und absolute Harmonie. Die weitere Besonderheit, auch die gab es in Bordeaux und an der Rhone, ist das Rot- wie Weißweine sensationell ausgefallen sind. Eigentlich logisch, denn wenn die Alkoholgradation nicht explodiert ist und die Säure erhalten blieb, dann profitieren natürlich die Weißweine im gleichen Umfang. Analogien zu früheren Jahren: Tardieu vergleicht 2016 mit 1990 mit der höchstmöglichen Übereinstimmung. Das gilt für die Südrhône. Die Nordrhone entspricht eher 1991. Natürlich sind 20 Jahre vergangen, höheres Rebalter und noch bessere und biologische Arbeit in den Weinbergen. Also Basis 1990 und 1991 mit einem kleinen Turbolader in der Entwicklung. Trotz dieser großen Klasse des Jahrganges 2016, gilt es an der Rhone wie in Bordeaux: Die Mengen sind absolut befriedigend. Es gab also keine knappe Ernte. Hervorragende „best ever“ Qualitäten in beiden Regionen bei gleichzeitig guten Mengen. Das freut den Winzer natürlich besonders. In Summe für die Rhone kann man sagen, ist es ein sehr gutes Jahr für die Syrah, aber ein extrem gutes Jahr für die Grenache. Dementsprechend ist die Südrhône ganz klar „beste ever“ und die Nordrhone auf einem Level der nahe an 2015 herankommt. Das Jahr 2015 aber nicht übertrifft. Die Südrhône war in Summe noch nie so gut wie 2016. Condrieu aus 100% Viognier, 45 Jahre alte Reben, 13,5% angenehmer, niedriger Alkohol. Ganztraubenpressung, sofort vergoren und für 10 Monate auf der Vollhefe verbleibend in neuem Barrique. Danach Überführung in größere Holzfässer. Condrieu liegt als Ort direkt neben Ampuis an der Cote Rotie. Die Viognier ist eigentlich immer sehr schön ölig wie ein Grüner Veltliner. Und das Ganze in dieser Cool Climate Stilistik hier in dieser frischen Nordrhone, ergibt dann eben dieses tolle Spiel aus einer eigentlich cremig, öligen Rebsorte und einer Cool Climate Lage. Und 2016 mit seinen kühlen Nächten im Herbst und Spätsommer tut das Übrige dazu. Der erste Ansatz ist Jasmin und Flieder. Die total Blumigkeit, eine Frühlingswiese. Dann erst langsam diese wunderschön ölige, reife Netzmelone, gelbe Honigmelone, ultrareife, weiße Birne, zarte Nektarine und Litschi darunter. So fein verwoben. Hohe Intensität neben dieser tollen Blumigkeit, aber sehr verspielt. Wow, im Mund viel mehr Gripp als ich erwartet hätte. Und auch die Blumigkeit wieder aufgreifend. Das ist echt ultra schick. Das ist eben 2016 mit diesen kühlen Nächten. Was für eine toll erhaltene Säure, was für eine Frische. Fast an Riesling erinnernde Traubigkeit, reine Weintraube. Die 2016er Riesling-Frische aus der Pfalz aufgreifend. So fein verwoben, so köstlich und extrem trinkig. Trotzdem extrem lange auf Litschi, Melone, Birne laufend, in ein salziges, grandioses Finale mit einer leichten Granitsteinigkeit dazu. Das Salz kommt wieder hoch. Diese feine verspielte Säure kommt wieder hoch. Ein Condrieu der anderen Art. Ein schlanker und frischer Condrieu, wie ihn nur wenige können. George Verney macht Condrieu auch so. Aber das muss man dazu sagen: Ein Condrieu wie 2016, erst in dieser berauschenden Feinheit, Köstlichkeit und Frische, ist echt rar. So ein guten Condrieu hab ich hier noch nicht probiert. Ich bin mal gespannt was mich bei Ogier und anderen Größen dieses Gebietes erwartet. Das kann ja echt extrem gut werden. 98-99+/100

95
/100

Jeb Dunnuck über: Condrieu

-- Jeb Dunnuck: --Jeb Dunnuck: While not from the southern Rhône, I was able to taste the 2016 Condrieu and opted to include it here. I’ll have many more Condrieu reviewed in the northern Rhône report coming out soon. Tangerine, white peach, apricot and white flowers all dominated this rich, concentrated, beautifully textured white that has terrific freshness and purity. If you get a chance, don’t miss this one and it’s up with the crème de la crème of the vintage. 95/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Condrieu 2016