Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2010

Perrin / Beaucastel Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2010

Zum Winzer

98–99
100
2
Grenache 30%, Mourvedre 30%, Counoise 10%, Syrah 10%, Cinsault 5%, Clairette Blanche 3%, Viognier 2%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2016–2046
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 98–99/100
Parker: 96/100
Suckling: 96/100
Wine Spectator: 95/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2010

98–99
/100

Lobenberg: Beaucastel verfährt noch immer nach dem vom Urvater Jacques erfundenen Verfahren, in dem die zu 100 % entrappten Beeren durch ein Rohr gepumpt werden, das mit einem 80 Grad heißen Wassermantel umschlossen ist. Kurz danach wird das ganze mit 20 Grad wieder zurückgekühlt. Das tötet die Enzyme ab, die für die Oxidation zuständig sind und hilft am Ende weniger Schwefel benutzen zu müssen. Beaucastel schwefelt dementsprechend geringer als fast alle anderen Weingüter. Des Erfinder der Methode war der legendäre Jacques Perrin, der auch die Weinbergsarbeit auf biologische Arbeit umstellte (inzwischen biodynamisch). Auch im Keller wird möglichst wenig gemacht, große Holzfässer, kein umpumpen oder Abzug zwischendurch, Verbleib auf der Feinhefe, selbst im anfänglichen Gärvorgang wird nur eine minimale Remontage durchgeführt. Alles extrem natürlich und minimalistisch. 30% Grenache, 30% Mourvedre, 10% Syrah, 10% Counoise und der Rest diverse verschiedene Reben. Wie oben erwähnt komplett entrappt vor der Vergärung. Syrah und Mourvedre werden in großen Holzfässern vergoren und die anderen in Zementtanks, der spätere Ausbau dann komplett in großen Holzfudern. Die alkoholische und die malolaktische Vergärung wird noch in den Vergärbehältern durchgeführt, danach wird umgepumpt in große, alte 5.000l Holzfässer. Die Weine verbleiben hier ohne jede weitere Bearbeitung bis zur endgültigen, unfiltrierten Abfüllung. Grandiose Nase, schwarzfruchtig, Garrigue, sehr mineralisch, Veilchen, Lakritz, Brombeere, Maulbeere, satte reife dunkle Pflaume, Schokolade, kubanische Tabake, extrem fein und lang und geschliffen. Sattes weiches Tannin steigt in die Nase, alles mild, alles extrem duftig. Im Mund ebenfalls starke Lakritztöne, auch hier wieder Veilchen, blumig, rassig, viel Salz, Steinmehl, Holunder, Johannisbrot, geflämmtes Fleisch, sattes und zugleich ultrafeines, total geschliffenes und poliertes Tannin. Gute Rasse, aber nicht zu hoch in der Säure, insgesamt tolle Balance zeigend, überhaupt nicht der von dem Jahrgang erwartete Blockbuster, sondern ein feiner, langer Beaucastel, der sicherlich zum Besten gehört, was Beaucastel bisher erzeugt hat. Ähnelt erstaunlicherweise in diesem Jahr in der Stilistik dem Clos des Papes, ohne jedoch im allerobersten Bereich ganz an dessen immense Mineralität und Rasse heranzureichen, trotzdem ein großartiger Wein, der mit an der Spitze des Jahrgangs steht. Der Nachhall ist immens, fast 2 Minuten, und der Wein bleibt dabei immer elegant und harmonisch, dennoch zugleich fast extreme Mineralität. Der ungefähr 2005 eingeleitete Stilwechsel bei Beaucastel durch die separate Vinifikation der Reben und der Parzellen und dem entsprechend besseren Blending zum Schluss, hat eine deutliche Hinwendung zur Eleganz, zur Offenheit, zur Feinheit gebracht, die Rustikalität der früheren berühmten Jahre 89/90 wich der Balance und der Feinheit und der Finesse. Beaucastel steht heute für extreme Eleganz und sauberen Fruchteindruck, gar nichts Bäuerliches mehr, kein Stall, kein Brettanomyceseinfluss. Der Beaucastel 2010 stellt den vorläufigen Höhepunkt dieses neuen Stils extrem feiner Chateauneufs dar. Das Gegenteil von manch überfetten, hochgeputschten Weinen. Ein richtig traumhaft feiner Trinkwein. 98-99/100

Katalog über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel

-- Katalog: -- Parker: Interestingly enough, even though many of the 2010 Perrin et Fils selections from the southern Rhone were scheduled to be bottled right after my visit, the 2010 Beaucastel had already been put in bottle. This is a gorgeous wine, a classic blend of 30% Grenache, 30% Mourvedre, 10% Syrah, 10% Counoise and the balance the other permitted varietals in the appellation. Deep purple, with loads of bouquet garni, beef blood, blackberry, kirsch, smoke and truffle, this wine is full-bodied, rich and showing even better than it did last year. I still think it needs 3-5 years of cellaring, and it should last for 25-30 years, as most of the top vintages of Beaucastel do. 95/100

Robinson über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel

-- Robinson: -- JR: Mourvèdre was especially good in 2010, apparently.

Mein Winzer

Famille Perrin

Beaucastel ist ganz sicher seit Jahrzehnten der Primus inter Pares in der südlichen Rhone und einer der wenigen Betriebe, der für den roten Chateauneuf noch alle 13 zugelassenen Traubensorten verwendet.

Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2010