Malartic Lagraviere: Chateau Malartic Lagraviere Blanc 2024

Chateau Malartic Lagraviere Blanc 2024

Holzkiste

Zum Winzer

95–96
100
2
Sauvignon Blanc 80%, Semillon 20%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
voll & rund
exotisch & aromatisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95–96/100
Suckling: 95–96/100
Alexandre Ma: 95–96/100
Markus Del Monego: 94+/100
Decanter: 94/100
Jane Anson: 94/100
Quarin: 94/100
Galloni: 93–95/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Malartic Lagraviere Blanc 2024

95–96
/100

Lobenberg: Wow, 2024 weiß, das hat was! Sehr fruchtbetonte Nase mit tollem Geradeauslauf. Schon in der Nase weißes Steinobst mit Zitronengras. Sehr sauber definiert, leichte Holzspur daneben. Extrem schick! Im Mund dann aber erstaunlich schlank, nicht ansatzweise an die Opulenz von Domaine de Chevalier herankommend, was er ja stilistisch auch nicht will. Gute Länge, schlanker, feiner Gaumen. Ein schick leckerer Weißwein ohne finale Größe. Die weißen Weine aus dem Médoc wie Du Retout und Doyac kamen klar besser weg, auch das Stadtgebiet von Bordeaux. Der Primus in Pessac ist bislang Domaine de Chevalier, warten wir mal auf Smith. Dieser Malartic ist sehr gut, aber nicht groß, dafür eine tolle saftige Trinkfreude. ***. In den letzten 10 Jahren sicherlich einer der Weißweine aus Pessac Léognan, der am meisten in Mode ist. Dann aber preislich leider so explodiert, dass ein bisschen der Witz raus ist. Dennoch immer ein Highlight hier.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

95–96
/100

Suckling über: Chateau Malartic Lagraviere Blanc

-- Suckling: A very beautiful white, showing smoky lemons and green mangoes. Lime and hints of salt and minerals. Medium body with crisp acidity and a long, vivid finish. Terrific.

Verkostungsnotiz
95–96
/100

Alexandre Ma über: Chateau Malartic Lagraviere Blanc

-- Alexandre Ma: Soaring would be impressive enough. But to soar and still feel smooth as polished jade? That seems almost unfair! How are other white wines supposed to compete with this? At first, it holds back a little, perhaps due to a faint reductive veil. Yet with patience and a gentle swirl, layer after layer of fragrance begins to unfold. There is the soft sweetness of syrup-drenched pineapple, the silkiness of acacia honey, the freshness of pomelo from southern groves, and then, rising slowly and seductively, a wisp of toasted sesame – unexpected, and completely enchanting.The wine’s soul lies in its piercing minerality and ethereal acidity. Together, they shoot through the senses like arrows launched into the sky, cleaving through clouds and silence alike. In a single instant, you are lifted. In the next, you are utterly spellbound. For several vintages now, Château Malartic-Lagravière has offered whites that do more than impress. Today, it stands with quiet strength among the essential names in Bordeaux’s elite circle of top white wine producers.

Verkostungsnotiz
94+
/100

Markus Del Monego über: Chateau Malartic Lagraviere Blanc

-- Markus Del Monego: Bright yellow colour with green hue. Rich nose with aroma reminiscent of boxwood, fresh lemon peel, grapefruit zest, aromatic herbs, starfruit and hints of Wisteria. On the palate well structured with fine acidity, juicy fruit quoting the nose, fragrant herbs and fine minerality. A wine with freshness and convincing length. Tastingbook.com

94
/100

Decanter über: Chateau Malartic Lagraviere Blanc

-- Decanter: Pithy lemon, orange rind, peach flesh, gooseberry, floral and some mineral touches - oyster, sea spray and salty aspects too. Round and filling, this has an excellent texture and weight in the mouth - almost honeyed in texture but then with a lean and sharp core which is more citrus and soft tropical elements - passionfruit with firm, grippy salty sides. There’s lots going on here. Mouthwatering, vibrant with tension and energy. What it lacks in richness it makes up in flavour complexity. Just lovely. Well expressed with great bitter touches. Already good to drink but should grow a little over ageing then be very enjoyable. Really very good. Whites harvested in good conditions with excellent yields. Ageing 40% new oak. 3.28pH.

94
/100

Jane Anson über: Chateau Malartic Lagraviere Blanc

-- Jane Anson: Slate and gunsmoke reduction, alongside savoury grip and juice, lovely quality, white flowers, apple blossom, lime zest, great lift and quality, reserved, structured, plenty of ageing potential and hidden depths that promise future growth, and it works. 41 hl/ha, Jean-Jacques Bonnie owner with his sister Véronique.

93–95
/100

Galloni über: Chateau Malartic Lagraviere Blanc

-- Galloni: The 2024 Malartic-Lagravière Blanc is superb. Vivid and expressive in the glass, with super balance, the Blanc is a delight. Lemon confit, mint, sage, chalk and light oak inflections build effortlessly. Lees-stirring builds texture. All the elements are so well balanced. Malartic-Lagravière Blanc is a highlight in 2024. Tasted two times.

Mein Winzer

Malartic Lagraviere

Die Zeiten, da der Rotwein von Malartic-Lagravière als uninteressant galt, sind lange vorbei! Spätestens seit der Übernahme des Weingutes durch Alfred Alexandre Bonnie, der Michel Rolland als Berater verpflichtete, wurde die Auslese strenger, die Ernte später und die Weine sehr gut.

Chateau Malartic Lagraviere Blanc 2024