Lobenberg: Diese schwarzrote Fruchtbombe ist eine echte Verführung. Das ist im Medoc ohne Zweifel das Jahr der Appellationen Saint Estephe, Margaux und Pessac Leognan, da wo sonst wegen der hohen Mineralik und herben Tannine zuweilen das leckere Vergnügen fehlt. Aber hier ist alles da. Satte, leckere Kirsche, sowohl schwarz wie rot, auch Sauerkirsche mit feiner Milchschokolade, dann kommt süßes Creme de Cassis, reife Walderdbeere und sogar etwas rote Johannisbeere, sexy und ätherisch saftig, die Nase macht viel Freude. Im Mund dann auch wieder diese traumhaft schöne Kirsche mit Schokoladensouflee, etwas likörig, dann blonder Tabak und Lakritze, seidiges und vollmundiges Tannin. Das ist ein extremer Spaßmacher, ein 'leckerer, saftiger und vollmundiger Charmeur' - wenn auch kein ganz großer Wein! 92-93/100 *** Lobenberg November 2023: Fast schwarz. Immer noch erstaunlich jugendlich und vom Holz geküsst. Modern und offen. Lakritze, Maulbeere, schwarze Kirsche, Orangenzesten, dunkle Erde, ziemlich opulent und sehr aromatisch und sehr Pessac Leognan. Im Mund ein geschmacklicher Sturm, immens frisch und reif zugleich, hochpikant. Kühler Antrunk, ein Hauch grüner Elemente, feuchter Waldboden und noch etwas spürbares Holz steht dem ansonsten am Beginn der perfekten Trinkreife sich befindenden Wein sehr gut. Schlehe, Sauerkirsche, Cassis, Lakritze, Maulbeere, wieder viel Orangenzesten, etwas Chillischärfe, viel Druck. Charme und Reife aber ohne Süße, eher geradeaus und klassisch. Man glaubt es kaum, dass der Wein 16 Jahre alt ist, so knackig. Ein aromatisch dichtes Ereignis, ich bin extrem begeistert! Etwas kühler antrinken wäre sicher ratsam. 94+/100 PS Das Weingut sitzt auf einem großen Stock 2007 und hat mir ein Angebot zum halben Preis gemacht. Irre, und das für einen solchen Wein, der von der Qualität und der Reife am Markt 50 Euro kosten muss. Das nehme ich an und gebe diesen Sensationspreis 1:1 weiter!