Chardonnay R trocken 2017

Rudolf Fürst

Chardonnay R trocken 2017

97–100
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2019–2030
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 97–100/100
Pirmin Bilger: 19/20
6
Deutschland, Franken
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chardonnay R trocken 2017

97–100
/100

Lobenberg: Der Wein ist im Astheimer Karthäuser auf hellem Muschelkalk gewachsen, die Reben sind 20 Jahre alt, französische Klone aus dem Burgund. Nach 20 Jahren kommt dieser Wein nun endlich als Chardonnay R in den Handel, wenn auch in den Raritätenhandel, denn es gibt weniger als 1000 Flaschen, das ist eine Handverlesene Zuteilung. Die Vergleichsspielwiese für diesen Chardonnay lässt in Deutschland wenige in den Sinn kommen, eigentlich am ehesten Julian Huber, der ist vielleicht auch das stilistische Vorbild. Auch wenn es hier bei Fürst nicht unbedingt selbst so gesehen wird. Die Machart ist definitiv burgundisch, die Trauben werden leicht als Ganztraube mit den Füßen angequetscht (wie alle Weißweine im Top Bereich bei Fürst), dann mit einer pneumatischen Presse schonend gepresst und direkt im neuen Barrique vergoren, anschließen auf der vollen Hefe im selben Barrique verbleibend ausgebaut. Der Wein verbleibt das erste Jahr in diesem Barrique dann wird einmal mitsamt der Hefe abgestochen in einen Stahltank für 6 Monate, um etwas Klarheit in die Frucht zu bekommen, dann wird unfiltriert gefüllt und ein weiteres Flaschenlager angeschlossen. Das Holz kommt sehr gut integriert rüber, in Form von deutlicher Aprikosenkern und Marzipanunterlegung, feine helle Melone, weißer Pfirsich, zarte, reife Zitrusanklänge dazu, Orangenzesten, ein paar weiße Blüten, Mischung aus weißer und gelber Frucht. Im Mund erstaunlich viel Druck aus den nur 20 Jahre alten Reben entwickelnd, aber der Druck kommt nicht aus dem Holz oder sonstiger Schminke, sondern aus dem Muschelkalk, so viel Salz, so viel helle Aprikose, Pfirsich, Quitte, Johannisbeere, feine Apfeligkeit darunter, Zitronengras, Austernschale, Orangenschale. Ganz feine Eichenwürze dazu, sehr saftige, feinsalzig ummantelte Frucht, schöne mineralisch unterlegte Säure, feste Struktur zeigend in leichter Phenolik, von weißfruchtigem Schmelz getragen. Das ist ein richtiges Powerteil, salzig für Minuten am Gaumen verbleibend. Aus dem Stand ein ganz großer Chardonnay, der sich in Deutschland durchaus in die erste Reihe stellen darf. Da haben wir Hegers Gras im Ofen, da haben wir Hubers Bienenberg, da haben wir aufstrebend Ziereisen, so viele ganz große Chardonnay Erzeuger in dieser Klasse gibt es noch nicht in Deutschland. Fürst gehört nun definitiv auf die Liste der Top-Erzeuger. 97-100/100

19
/20

Pirmin Bilger über: Chardonnay R trocken

-- Pirmin Bilger: Nur gerade 1000 Flaschen werden von diesem Wein gemacht. Die Qualität der Trauben von diesen Reben ist immer sehr gut, jedoch sind die Beeren immer sehr klein und entsprechend ist der Ertrag sehr gering. Sehr sinnliches Bouquet, fein, würzig, zart fruchtig und mit einer tiefgründigen Mineralität ausgestattet. Unheimlich klar am Gaumen mit einer genialen Säure und einem Spiel aus Frucht und Mineralität. 19/20

Mein Winzer

Rudolf Fürst

Franken ist Frankreich nicht nur phonetisch ganz nahe. Wer behauptet, dass exzellenter Pinot Noir, also Spätburgunder nur aus dem in Frankreich gelegenen Burgund stammt, hat mindestens die letzte Dekade verschlafen.

Chardonnay R trocken 2017