Spätburgunder Bienenberg Großes Gewächs 2018

Bernhard Huber Spätburgunder Bienenberg 2018

VDP

Holzkiste

Zum Winzer

97+
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2023–2041
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
seidig & aromatisch
saftig
3
Lobenberg: 97+/100
Suckling: 95/100
Weinwisser: 18+/20
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Bienenberg Großes Gewächs 2018

97+
/100

Lobenberg: Wir liegen hier in der Pflanzdichte bei 10.000 bis 14.000 Stöcken pro Hektar. Daraus resultiert ein maximaler Ertrag von unter 500 Gramm Trauben pro Rebe. Das Ziel ist fast erreicht, aber Julian Huber pflanzt zum Teil weiter und nähert sich den 20.000 Stöcken pro Hektar an, um dauerhaft einen möglichst niedrigen Ertrag von gerade einmal 250 Gramm pro Stock zu erreichen. Das gibt es so extrem nur in den verrücktesten Anlagen im Burgund, manchmal in Bordeaux und manchmal auch im Piemont wie bei Voerzio. Der Anteil von reifen braunen Rappen, die der Gärung zugegeben werden, liegt bei rund 50 Prozent. Schichtverfahren. Also immer abwechselnd eine Schicht Beeren und eine Schicht Rappen. Julian Huber vergärt natürlich spontan und ausgesprochen zurückhaltend und vorsichtig, wenig Überpumpen der Maische. Der Ausbau geschieht im Holz, nur ein kleiner Anteil ist dabei neues Holz. 2018 ist der deutlich erhöhte Anteil der Rappen gegenüber 2017 schon in der Nase zu spüren. So eine wahnsinnig wunderbare Krautwürze auf schwarzer Frucht. 2018 war klar wärmer, wir sind also mehr bei schwarzer Kirsche und Holunder. Daneben diese Krautwürze. Estragon, etwas Pfeffer und eine leichte Lakritz-Note daneben. Stark Minze, was auch aus den Rappen resultiert und ein bisschen Eukalyptus. Sogar eine Süße wie aus Wacholder. Im Mund toller Schliff und große Kühle, wie aus Cool-Climate-Anlagen. Die leichte Rappigkeit und die Krautwürze sind da, aber darüber liegt eine wunderschöne wilde Schlehe, eine rote Johannisbeere, Sauerkirsche und auch ein bisschen süße rote Kirsche. Ganz am Ende ein Touch Himbeere. Wunderbar seidiger Schliff. Was wir schon in den Alten Reben hatten, setzt sich hier fort. Der Wein ist so unendlich schick, geschmeidig, saftig und lecker. Alles fließt, alles ist saftig. Tolles salziges Finale. Wieder Holunder und Schwarzkirsche, Lakritze. Ganz klar: Julian Huber ist schon sehr burgundisch unterwegs, aber gleichzeitig ist er auch in seiner dunklen Frucht ein wenig deutsch. Außerdem hat er nicht ganz die Süße der besten Burgunder, mit denen ich ihn vergleichen müsste. Er ist feingliedriger, zarter und verspielter. Sowas wie eine schlanke Version eines Chambolle Musigny oder vielleicht doch eher die Hochlagen oberhalb von Volnay. Der Wein macht große Freude, aber es ist so gar kein fetter Wein. Man muss die Erwartungshaltung Richtung Finesse richten. Dann ist es fantastisch. 97+/100

18+
/20

Weinwisser über: Spätburgunder Bienenberg Großes Gewächs

-- Weinwisser: Interessant, die beiden Weine nebeneinander zu verkosten. Auffällig ist hier die «wärmere» Nase, sie wirkt dunkelbeeriger, ausgereifter mit dunklen Kirschen und etwas mattem Ausdruck. Irgendwie fehlt es an Tiefe und Vielschichtigkeit. Der Wildenstein scheint in den warmen Jahren etwas an Komplexität einzubüssen. Im Mund ist das aber ein ausgewogener, charmanter Wein mit gutem Grip, feiner Säure und hintergründiger Mineralik mit salziger Ader, extrem lang nachsaftend mit Wildkirschen, Himbeeren und Walderdbeeren (Fragolino). 18+/20

Mein Winzer

Bernhard Huber

Die Geschichte des Spätburgunder in Malterdingen begann vor über 700 Jahren, als die Zisterziensermönche die aus dem Burgund stammenden Reben dort pflanzten.

Spätburgunder Bienenberg Großes Gewächs 2018