Lobenberg: Der Bio-Barolo aus dem alten Familienweinberg. Früher an Ratti verpachtet. PH-Wert 3,6, Säure 5,5 Gramm. Der Großteil der Reben in Rocche wurden 1961 gepflanzt. Das heißt 60 Jahre alte Reben. Ein kleiner Teil wurde etwas später, 1989 gepflanzt. Ein Amphitheater mit Südost bis Südwest Lage d.h. der Weinberg läuft komplett durch eine Südexposition hindurch. 1,5 Hektar. Direkt neben Roberto Voerzio. Diese Weinberge waren früher verpachtet an Ratti und sind seit Jahren wieder zurück im Weingut Trediberri, das ja erst 2010 gegründet wurde. Auch dieser Wein ist zu 100% entrappt. Eine Nacht Kaltmazeration ohne anquetschen. Vergoren im Beton-Tank. Dann zweiwöchige Nachmazeration auf den Schalen. Überführung über eine Peristaltikpumpe in 2.500 Liter Holzfässer, für 24 Monate auf der Hefe belassen. Komplett Bio. Schon die Nase zeigt die deutlich wärmere Exposition. Der Weinberg liegt zwischen 250 und 280 Metern. Wir sind also viel tiefer als in der Lage Berri, und wir sind in einer südlicheren Exposition und haben alte Reben. Die Nase ist reicher, weicher, opulenter. Das Schöne ist, dass alles nur im großen gebrauchten Holz war, zuvor im Beton spontan fermentiert. D.h. wir werden hier nicht fett, sondern sind in einer unglaublichen Feinheit. Die Erträge liegen bei 40 Hektolitern pro Hektar. Wir haben nur 4.000 Pflanzen pro Hektar. Und trotzdem sind wir zumindest in der Vorahnung in dieser Feinheit, die Roberto Voerzio, der direkte Nachbar, auch erreicht. Vielleicht nicht ganz so mit dieser irren Spannung und inneren Konzentration ausgestattet. Aber durchaus auch irgendwie vergleichbar. Auch dieser Wein ist biologisch zertifiziert. So unglaublich feine, rote Kirsche. Weniger Schlehe, weniger Salz in der Nase als Berri. Aber noch verträumter, noch wärmer, noch süßer. Ohne jegliches Fett. Auch das ein Burgunder. Und wenn wir bei Berri noch mehr in Volnay waren, so sind wir hier in dieser unglaublichen Weichheit bei Musigny. Der PH-Wert ist etwas höher, die Säure etwas tiefer als im Berri, sodass wir im Mund deutlich mehr Zwetschge und frische rote Kirsche haben. Weniger Schlehe, weniger Salz, aber eine wunderschöne Spannung und eine tänzelnde Finesse. Dazu kommt ein bisschen Orangenzesten, provenzalische Kräuter und dann diese unglaubliche Länge eines großen Burgunders mit dieser wunderschönen Säure aus der frischen Zwetschge und der roten Kirsche. Der Wein ist brillant klar. Ein helles Rot. Musigny ist der gute Vergleich, auch wenn es natürlich ein bisschen hoch gegriffen ist. Aber dieser Wein wird in ein paar Jahren ein grandioser Burgunder sein. Geben sie ihm 5-7 Jahren und sie werden total begeistert sein. Ich bin sicher mit dem Weingut Trediberri einen Diamanten ausgemacht zu haben. Es gibt nur 3 300 Flaschen von diesem Rocche. Und insgesamt ca. 20.000 Flaschen vom normalen Barolo. Und Wachstum ist hier nicht vorgesehen. Jedes Investment geht hier weiter in die Qualität. Diese beiden jungen Leute sind nicht nur extrem sympathisch, sondern auch mit einem unglaublich hohen Qualitätsanspruch ausgestattet. Beide haben in London im Finanz- und Consultingsektor gearbeitet. Merrill Lynch und McKinsey. Beide kommen aus der Region La Morra und Alba, und beide sind mit ihren jungen dreißig Jahren total froh zurück zu sein bei ihren Wurzeln. Rauszukommen aus dem Fashion Life. Jeden Tag im Weinberg, grandiose Weine probieren, mit dem besten Barolista der Region befreundet zu sein. Und das zu leben, was sie die unendliche Natur nennen. Und das drückt sich in diesem wirklich grandiosen, schicken Finessewein aus. Der Wein bleibt ewig am Gaumen. So ungemein zart und fein. 97-98+/100