Lobenberg: Vergärung spontan im Holzbottich. Diese Einzellage wird wie der klassische Barolo komplett im großen Holzfass von 2,5 hl slawonischer Eiche ausgebaut. Erzeugt aus den ältesten Reben. Der Weinberg ist vom Untergrund wie der des Village-Barolo, Kalkstein und der berühmte weiße Lehm, viel Eisen, der oberste Teil in 340 Metern Höhe ist Margheria. Es ist der älteste Weinberg der Domäne mit weit über 60 Jahre alten Reben, reine Südexposition. Demzufolge haben wir hier auch stilistisch die Turboversion des normalen Barolo von Pira, alles ähnlich und doch zugleich alles eine Spur intensiver und zugleich feiner, ätherischer, schwebend fein. Im Margheria werden wir nochmals deutlich filigraner und burgundischer gegenüber dem normalen Serralunga. Margheria ist - für mich jedenfalls - im Vergleich mit dem Marenca immer der etwas spannendere Wein. Hier gibt es mehr großes Holz, er ist dem Barolo Serralunga eigentlich ähnlicher, wie eine Turboversion davon. Und vor allem feiner, das zeigt 2016 ganz besonders. Die Nase ist so unendlich fein, so poliert, das Ganze ist einfach so unglaublich geschliffen und verspielt. Die Lakritze ist deutlich heller, das Terroir ist mehr Richtung Kreide laufend, hellere Böden, hellere Lakritze, hellere florale Noten, so tänzelnd. Unendlich fein ist auch der Mund, auch hier die helle Lakritze mit Milchschokolade und Kreide, heller Kalkstein, Salz, aber nichts tut weh, nichts ist intensiv, nichts ist brutal. Das ist einfach eine höher schwebende, weichere, zartere Version des Barolo Serralunga. So als hätte man allen Vorlaufsaft aus dem Serralunga in diesen Margheria gepackt. Die zarteste Versuchung seit es Barolo bei Pira gibt. Ich mag das. Diese Chambolle Musigny-artige, schwebende Leichtigkeit. Manch einer wird den Marenca oder den Rionda lieber mögen, weil sie mehr Druck haben. Dieser Margheria hat das nicht, aber dafür eine fast Barbaresco-artige, schwebende Feinheit. Ich persönlich finde das ganz wunderbar. 97/100