Lobenberg: Asili ist eine historische Einzellage in Barbaresco. 1961 erwarb Giovanni Roagna die Lage. Ausbau im großen Holz über 5 Jahre. Ein extrem limitierter Wein, von dem es alljährlich nur gut tausend Flaschen gibt. Denn hier gehen nur die ältesten Reben ein. Zu 100% aus eigenem Lagenbesitz. Sehr spät gelesen im späten Oktober. Der Wein wird komplett entrappt. Asili hat eine Südwest-Exposition, der Untergrund ist weißer und grauer Lehm und etwas Sand, das macht die Eleganz aus. Und Asili ist eine Lage, die eben auch immer durch extreme Eleganz und Feinheit überzeugt. Das zeigt sich schon in der Nase. Ich habe vorher die anderen Barbaresco-Lagen probiert und Asili ist mit Abstand der Burgundischste. Asili ist noch deutlich feiner als berühmte Lagen wie der etwas kraftvollere, fruchtigere Rabaja, das hier in Asili ist reines Chambolle Musigny. Das ist so etwas wie die Lage Pira im Barolo. Unendlich fein. Kreide und etwas Bleistift in der Nase, dazu sehr feine, helle, rote Früchte. Himbeere und Johannisbeere, viel süße rote Kirsche, ganz fein. Dazu feine Kräuter der Provence, etwas Salbei, wirklich unendlich schick. Und im Mund finden wir genau das Gleiche, obwohl der Wein weniger Tannin-betont ist als Lucas andere Lagen, so rollt sich doch bei diesem Wein ob seiner Intensität deutlich mehr die Zunge auf. Die Augen werden schmal ob dieser hohen Dichte der pikanten Frucht. Vollständig entrappt, spontanvergoren, und dennoch hat man das Gefühl der Wein habe leichte Rappenanteile, aber gleichzeitig ist alles total reif. Es gibt nicht den Hauch von grün, aber es gibt diese intensive Frische und diese wahnsinnige Verspieltheit bei gleichzeitigem Druck aus der hohen Mineralität. Salz und Kreide wechseln sich ab, rote Johannisbeere mit einem einem Hauch von Himbeere dazu. Einfach unglaublich viel Schub, Sauerkirsche, überhaupt viel helle, rote Frucht. Und das Ganze in wahnsinniger Intensität und verblüffender Eleganz. Immer wieder stelle ich fest, auch bei Giacosa, Asili ist die Lage, die ich mit am meisten schätze im Barbaresco. Für mich ist die Lage deshalb so herausragend, weil sie eben Chambolle-artig auftritt, und das unendlich lang und intensiv transportiert in traumhafter Feinheit und Frische. Ein Wein zum Träumen, der viele Minuten nachhallt. 97-99/100