Lobenberg: La Borne steht auf dem gleichen Hang wie Morstein, nur ein ganzes Stück höher. Kalk- und Tonmergel auf reinem Kalkstein. Ganz alte Reben, sehr viel kühlere Lage noch als der Morstein selbst. Die Nase ist so viel erhabener, so viel feiner. Es ist schon erstaunlich, dass der La Borne noch eine Stufe höher ist in dieser unendlichen Feinheit. Ich vergleiche den Unterschied wie bei Schönleber, dessen „Auf der Ley“ sich eben durch die Feinheit gegenüber seinen anderen GGs auszeichnet. Und das ist hier bei Phillip Wittmann auch der Fall. Das ist so in sich ruhend. Schon in der Nase so fein. Auch im Mund kommt die total reife Säure von 2016 noch besser zum tragen. Die Wildheit des Morsteins fehlt. Wir bekommen hier unglaublich feine Blumigkeit, Kamille, Wiesenblüten, ein bisschen Nektarine, weißer Pfirsich sowie ein bisschen Orangenabrieb, aber insgesamt mehr zur milden, weißen Frucht tendierend. Cremig, burgundisch. So fein als habe er ein längeres Hefelager. Was nicht der Fall ist. Lang, aber eigentlich mehr spielerisch. Er ist so ruhig in sich wie das Brunnenhäuschen, nur viel länger. Er hat eine Spur mehr Intensität. Das ist echt feiner, großer, erhabener Stoff. 100/100