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Im Portrait

Reisetbauer

Hans Reisetbauer auf dem Feld, neben Apfelbäumen

Es gibt wohl keinen anderen Brenner, der so herrlich reintönige Destilate auf die Flasche bringt wie Hans Reisetbauer. Eingebettet in eine Region mit einer extrem starken Obstbautradition, wuchs Hans in Axerg, einem kleinen Weiler in der Nähe von Linz, auf. Hier gedeihen so einige Obstsorten prächtig, man züchtet Birnen, Pflaumen, Mirabellen, Äpfel, Kirschen und einiges mehr. Das gemäßigte Klima dieses westlichen Teils Österreichs lässt diese dort akklimatisierten Sorten perfekt ausreifen. Die Aromen der vollreifen Früchte haben Hans fasziniert, seine Wunsch war es, diese nur eine kurze Zeit lang möglichen Genüsse einzufangen, quasi zu konservieren, um anderen mit diesen tollen Aromen eine Freude zu bereiten und natürlich um etwas von seiner Heimat in Niederösterreich in die Welt zu tragen.

1994 wurde sein Traum Wirklichkeit und der erste Schnaps verließ die Brennblase. Egal auf welcher Verkostung, Messe oder Gala man Hans begegnet, scheinbar jeder österreichische Spitzenwinzer ist sein Freund. Das wirkt aber keineswegs ungewöhnlich, scheint sogar absolut natürlich, denn Hans Destillate passen zu den großen Weinen der Welt, nicht nur zu den besten Österreichs. Hans Reisetbauer erzeugt seine Brände mindestens mit eben soviel Aufwand, Leidenschaft, Geschmack und Wissen wie seine Winzerfeunde – vielleicht sogar mit etwas mehr von alledem. Zu jeder möglichen Stellschraube der Entstehung seiner Destillate hat Hans sich grundlegende Gedanken gemacht. Diese Reflektion des eigenen Tuns hat er so weit wie nur möglich getrieben.

Kein Wunder, dass seine Destillate oft besser schmecken als die einem selbst bekannten Obstsorten. Sein Obst kommt aus Axberg, wie sollte es auch anders sein. Schon bei der Auswahl der Pflanzen hat Hans auf die richtigen Sorten und Klone geachtet. Seine Obstgärten werden biologisch bewirtschaftet. Geerntet wird reif aber nie vollreif, alle aromatischen Nuancen und die sortentypische Lebendigkeit sollen erhalten bleiben. Das Obst wird dann zerkleinert, wobei alle Unreinheiten und unerwünschten Rückstände vor Beginn der Gärung entfernt werden. All dies ist total verrückt und kann auf den ersten Blick fast etwas übertrieben wirken. 

Hans Reisetbauer macht einfach genialen Terroir-Schnaps.

Wird doch das vergorene Obst noch zwei mal beim Brennen durch hohe Temperaturen gestresst, wie kann dies alles so wichtig sein. Es wird wichtig, sobald man seine Gärtanks auf 0,05 Grad Gärtemperatur genau einstellen kann. Dann ist auch die kleinste Verunreinigung relevant, dann macht auch das akribische Sortieren und das handverlesen jedes einzelnen Stücks Erntegut. Wenn man den Vor- und Nachlauf beim ersten und beim zweiten Brennprozess großzügig ausscheidet und nur den perfekten Mittelteil abfüllt, dann macht Hans Akribie Sinn. Denn man kann sie in jedem Tropfen seiner Schnäpse erschmecken. Manchmal wähnt man sich sogar in einem Obstgarten in Axberg. Der Brenner Hans Reisetbauer macht einfach genialen Terroir-Schnaps.