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Im Portrait

Giuseppe Quintarelli

Weinfeld, Weingut Giuseppe Quintarelli im Weinkeller

Der im Januar 2012 im Alter von 85 Jahren verstorbene Giuseppe, »Bepi« genannt, war einer der profiliertesten Vertreter der Weinszene in Valpolicella. Keiner war in der Tradition des authentischen Weinbaus so fest verwurzelt wie er. Quintarelli-Weine spielen in einer ganz eigenen Liga. Dabei war Bepi der Lehrmeister für viele, unter anderem für Romano dal Forno, der anschließend selbst eines der eindrucksvollsten Weingüter der Region aufbaute.

Bepis aufgeschlossene Art führte dazu, dass sich jeder Besucher, der sich auf sein Weingut verirrte, bestens aufgehoben gefühlt hat. Berühmt war er für seinen verrückten Qualitätsstandard, mit dem er seine Weine produzierte. Nur in den besten Jahren wird der Amarone produziert, von dem es daher immer nur eine extrem limitierte Zuteilung gibt. Der Rosso del »Bepi« wird in diesen Jahren anstelle des Amarone gemacht, zuletzt war das 2005, 2008, 2010, 2014 und 2016 der Fall. Bepi hat neun Enkelkinder und heute führen die Brüder Francesco, der 2010 ins Weingut einstieg, und sein jüngerer Bruder Lorenzo die Geschicke des Weinguts gemeinsam mit ihrem Vater Gianpaolo, Bepis Sohn. Das Weingut Quintarelli befindet sich hoch über dem Ort Negrar. Das kleine Weingut besitzt elf Hektar Reben, drei davon liegen in steilen Hanglagen. Die Jahresproduktion liegt bei etwa 60.000 Flaschen, die hoch gefragten Weine werden zu über zwei Dritteln exportiert.

Weinkeller von Giuseppe Quintarelli

Der Weinkeller der Quintarellis hat etwas Mystisches: Wenn sich die Augen an das dunkle Licht gewöhnt haben, kann man viele liebevolle Details erkennen, wie z. B. die Schnitzereien an den Fässern, die von der Familiengeschichte erzählen – zum Beispiel auf dem 12.000 Liter fassenden slawonischen Garbelotto-Fass, das seit 1992 in Gebrauch ist. Der Keller wurde von 2013 bis 2017 neu gebaut. Hier bekommen die Weine ausreichend Zeit zu reifen, für den Amarone bedeutet das mindestens sieben Jahre lang. Neben Amarone, Rosso del Bepi und Valpolicella Classico Superiore kreierte Giuseppe den Alzero, eine Hommage an seine Großmutter Franca. Wie für den Amarone werden hier die Trauben vor der Verarbeitung getrocknet, allerdings im Gegensatz zu den Amarone-Trauben, die vier Monate lang getrocknet werden, nur einen Monat lang. Der Blend besteht aus 20 Prozent Merlot, 40 Prozent Cabernet Franc und 40 Prozent Cabernet Sauvignon. Wie den Amarone lässt man auch den Alzero acht Jahre lang im großen Holzfass reifen, bevor er abgefüllt wird.

Auch der Ca’ del Merlo hat eine außergewöhnliche Rebsorten-Zusammensetzung. Es ist zu 80 Prozent derselbe Wein wie der Valpolicella Superiore, die restlichen 20 Prozent bestehen aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Es ist nicht übertrieben, wenn man sagt, dass Bepis Wirken der Aufbruch war, um dem italienischen Wein sein internationales Renommee zu verschaffen. Die Familie führt das Weingut in seinem Sinne und unter denselben extremen Qualitätsstandards fort. Die raren Weine sind und bleiben absolute Ikonen der Region.

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Quintarelli

Das Weingut Quintarelli macht nur in den allerbesten Jahrgängen einen Amarone. In Jahren, in denen kein Amarone abgefüllt wird, gibt es stattdessen den »Rosso del Bepi«, der dem Gründer des Weinguts gewidmet ist. Zuletzt war das 2005, 2008, 2010 und 2014 der Fall. Ebenso wie beim Weingut Dal Forno – Romano dal Forno war einer der Schüler von Giuseppe Quintarelli – reifen die Weine hier mindestens sechs Jahre im großen Holzfass und der nächste Jahrgang 2016 des Rosso del Bepi wurde kurz vor meinem Besuch im April 2023 abgefüllt. Der 2016er ist ein ultra konzentrierter und intensiver Muskelprotz. Ebenso wie vom Amarone gibt es auch vom Rosso del Bepi nur eine streng limitierte, winzige Zuteilung.