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Im Portrait

Tenuta delle Terre Nere

Das Weingut Terre Nere besitzt 50 Hektar, von denen momentan 43 für die Weinproduktion genutzt werden. Lava gibt’s nun mal genug hier. Die Hauptsorten, die hier verwendet werden, sind typische Reben vom Ätna: Carricante für die Weißweine und Nerello Mascalese, Nerello Mantellato und Nerello Cappuccio für die Rotweine. Innerhalb der Appellation werden aber natürlich auch die sizilianischen Rebsorten wie Grecanico, Minnella, Catarratto und Inzolia verwendet.

Das Gelände ist steil abfallend, zum Teil mit Terrassenlagen. Alles muss vollständig von Hand bearbeitet werden. Insgesamt acht Crus hat das Weingut: Feudo di Mezzo, Moganazzi, Santo Spirito, Guardiola, San Lorenzo, Calderara Sottana, Bocca d'Orzo und Montalto. Etwa 1,5 Hektar sind mit Reben noch aus der Zeit vor der Reblaus bestockt. Das Rebalter liegt hier zwischen 50 und 140 Jahren. In der Lage (= Contrada) Guardiola sind fast alle Reben pre-phylloxera.

Arbeiter bei der Weinverarbeitung

Die Böden sind eine Mischung verschiedener Arten von vulkanischem Gestein, vulkanischer Asche und Bimsstein. Calderara und Feudo di Mezzo liegen auf einer Meereshöhe von 650 und 700 Metern und die Reben im Contrada Guardiola liegen zwischen 800 und 900 Metern. Einige Rebzeilen befinden sich sogar auf 1.000 Metern Höhe, was sie zu den höchstgelegenen Rotweinreben Europas macht. Auf dieser Höhe ist das volle Ausreifen der Trauben nur in perfekten Jahren möglich.

Das kühlere Klima in diesen Lagen erlaubt die Produktion von Weinen, die sich eher mit Burgunder oder Barolo vergleichen lassen als mit Weinen aus dem Süden. Durch die großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und die langsame, gleichmäßige Reife, entwickelt vor allem der Nerello Mascalese reife, seidige Tannine, frische Säure und extrem vielschichtige Aromen. Marco de Grazia lässt die Weine 18 Monate in 500 Liter französischer Eiche verweilen. Das verleiht den Weinen von Terre Nere dann noch den Schuss Komplexität, die sie abrundet.

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Blick auf Terre Nere

Bei der Tenuta delle Terre Nere hatte ich eine grandiose Probe, die den redlich verdienten Ruf des Weinguts wieder einmal bestätigt hat. Marc de Grazia war nicht nur der Erste, der den Ätna 2002 als »Burgund im Mittelmeer« bezeichnete, er ging sogar noch einen Schritt weiter und klassifizierte seine Weinberge in Premier- und Grand Cru Lagen. Die drei Grand Cru Lagen (Bocca d’Orzo, Calderara und  San Lorenzo) stehen auf den ältesten 60.000 bis 15.000 Jahre alten, sogenannten Ellittico Böden, auf dem Ätna. Marco war auch der Erste, der seinen Ätna Weißwein unter dem Namen der Contrada (so werden hier auf dem Ätna Parzellen genannt) abfüllte und zudem einen Ätna Rosato machte. Ein Vordenker, der die Qualitätsrevolution auf dem Ätna in Bewegung setzte und damit ganz Sizilien mitriss. Marcos Weiße 2022er sind komplex, salzig und ultra erfrischend. Der Jahrgang war hier auf dem Ätna ausgeglichener und auch kühler als in den meisten Teilen Europas. 2021 war hingegen auf dem Ätna warm und vor allem trocken. Das führt in den vielschichtigen Rotweinen zu einer Konzentration und Dichte, die zugleich aber immer magisch fein bleibt. Insgesamt sind die Weine von Terre Nere nochmals dichter und zupackender als beispielsweise die finessenreichen, tänzelnd feinen Passopisciaro Weine.