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Im Portrait

Ratti

Weingut Ratti

Pietro Ratti ist vielleicht ein typischer »Piemonteser« – tief verwurzelt in den Traditionen seiner Region, aber ebenso bereit und offen für Innovationen und Neuerungen. Geleitet immer von dem Streben, die bestmögliche Qualität in die Flasche zu bringen, kompromisslos und unbeirrbar. Und damit tritt er fraglos in die großen Fußstapfen seines Vaters Renato Ratti, der 1988 viel zu früh verstarb. Pietro musste von heute auf morgen als junger Mann das Weingut des Vaters übernehmen und hat dieses konsequent im Sinne seines Vaters weitergeführt. Renato Ratti war ein Vordenker, ein Erneuerer – immer seiner Zeit ein bisschen voraus. Geboren 1934 ging er als junger Mann nach Brasilien, um dort für Cinzano Vermouth und Sekt zu produzieren. 1965 kehrte er nach Piemont zurück und kaufte dort einen kleinen Weinberg in Barolo. Schon bald merkte er, dass die wahre Stärke des Barolo in der Unterschiedlichkeit der einzelnen Lagen liegt, und er war der erste, der seinen Barolo Marcenasco als »Cru« ausbaute. Außerdem reduzierte er als erster den Ausbau im Holz von 4 auf 2 Jahre und ließ seine Baroli stattdessen 2 weitere Jahre auf der Flasche reifen, um den Weinen mehr Eleganz und Harmonie zu verleihen.

Weingut und Weinberge

Heute ist diese Art der Barolo-Bereitung weitverbreitet und unter dem Namen »Marcenasco-Stil« bekannt. Bereits in den 70er-Jahren schuf er eine Karte des Barologebietes mit einer Klassifizierung aller wichtigen Einzellagen und eine umfassende Jahrgangsbewertung für Barolo ab dem Jahrgang 1868. Außerdem gründete er ein Weinbaumuseum in La Morra und schrieb zahlreiche Bücher. Auch die Wiedereinführung der in Vergessenheit geratenen »Albeisa«-Flasche geht auf sein Konto. Früh erkannte er die Wichtigkeit, auch im Packaging eine eigene Identität zu schaffen. 1980 wurde er Präsident des Consorzio del Barolo und Direktor des Consorzio dell’Asti und war hier federführend beteiligt an der Beilegung der Zwistigkeiten zwischen den großen Kellereien und den kleinen Weinbauern. Auch hier tritt Pietro in die Fußstapfen seines Vaters und er ist heute der Präsident des Consorzio del Barolo. Heute stehen 35 Hektar Weinberge im Ertrag, darunter die großartigen Barolo-Lagen Marcenasco, Conca und Rocche dell’Annunziata in La Morra, sowie weiteren Lagen außerhalb des Barolo, in denen Chardonnay, Barbera, Dolcetto und Langhe Nebbiolo erzeugt werden. Einzige Cuvée ist der Villa Pattono aus Barbera und Merlot. Alle Weine zeichnen sich durch eine herausragende Qualität und Typizität, sowie durch eine angenehme Frische und Eleganz aus. Die 3 Barolo-Einzellagen bestechen durch ihr Terroir, ihre Finesse und ihre Langlebigkeit.

Aktuelles

Neueste Jahrgangsberichte

Ratti Jahrgang 2020

Bei Renato Ratti war die Erntemenge des Jahrgangs 2020 um zehn Prozent kleiner als 2019, vor allem gibt es weniger Cru-Lagenweine. Vom Barolo Marcenasco sind es ungefähr fünf Prozent weniger. Auf den milden Winter 2019 folgte ein warmer, ausgeglichener Sommer, es war weder zu heiß noch zu trocken. Die Lese fand bei Ratti zehn Tage früher statt als 2019 und dann wieder 2021. Den Anfang machen bei Ratti immer die Lagen Rocche dell’Annunziata und Conca. Die relativ neue Lage »Serradenari«, die im Jahrgang 2019 erstmals separat abgefüllt wurde, wird aufgrund ihrer hohen Lage und des kühleren Mikroklimas immer zuletzt gelesen. Die Cru Lage ist direkt rechts neben der Lage Berri auf 450 Höhenmetern in perfekter Südwestexposition eines Amphitheaters gelegen. 2020 hat der Wein eine wunderbare Saftigkeit, die den salzigen Charakter der Lage harmonisch umgarnt. Der zweite Jahrgang hat somit in Balance gegenüber dem Jungfernjahrgang 2019er nochmal ordentlich zugelegt. 2020 dauerte die Weinlese bei Renato Ratti insgesamt 15 Tage. Der Jahrgang ist eleganter als der strukturierte 2019er und passt wunderbar zur Philosophie des Weinguts Ratti und dem samtig-seidigen Ausdruck von La Morra. 2020 ist vor allem bei Weingütern die Finesse in ihren Weinen anstreben groß, somit ist er auch bei Renato Ratti ein wunderbarer Jahrgang. Pietro Ratti vergleicht den Jahrgang 2020 aufgrund seiner saftigen, aromatischen Eigenschaften am ehesten mit 2015 oder 2012. Die Weine werden etwas früher zugänglich sein als die strukturierten, säurereicheren und »knackigeren« 2019er, aber zugleich haben sie ordentlich Druck und gutes Reifepotenzial für den Keller.

Ratti Weinflaschen

Renato Ratti-Weine sind im Charakter immer schwebend zart und duftig und der Inbegriff all der renommierten, eleganten Charaktereigenschaften von La Morra. Pietro Ratti hat einen extrem präzisen, frischen Jahrgang auf die Flasche gebracht. Rote Johannisbeeren, Cranberry und Sauerkirschen ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Weine. Dabei gibt es hier ein paar Änderungen zum Vorjahr: Der Barolo Conca wird ab 2019 nicht mehr als Cru-Wein abgefüllt, sondern als Riserva. Die winzige Menge von 3.000 Flaschen kommt erst 2024 in den Verkauf. Dafür gibt es aber die neue Cru-Lage »Serradenari«, die Pietro 2018 erstehen konnte. Sie liegt direkt rechts neben der Lage Berri auf 450 Höhenmetern in perfekter Südwestexposition in einem Amphitheater. Der erste Jahrgang 2018 wurde komplett in den Marcenasco geblendet und 2019 ist damit der erste Jahrgang, der mit der Lagenbezeichnung auf dem Etikett separat abgefüllt wird. Ultra-Präzision und Finesse sind die Erkennungsmerkmale dieses Weins, der definitiv das große Paar Schuhe des Conca ausfüllen kann.