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Im Portrait

de Boisseyt

de Boisseyt

Die Historie des Guts geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als eigenständige Domaine wurde sie allerdings 1797 nach der französischen Revolution nochmals endgültig etabliert. Zu dieser Zeit hatten viele Familien die Gelegenheit den Landbesitz des Adels und der Kirche zu erwerben, den sie ohnehin schon Jahrhunderte bewirtschaftet hatten. Seitdem war die Domaine im Besitz der gleichen Familie, die im Jahr 2017 nun beschlossen hat, sich mit der Familie Decelle weinbauliche Verstärkung ins Haus zu holen. Olivier Decelle ist ein strategisch geschickter Verhandler und eine charismatische Persönlichkeit. Seinen Stammsitz in Saint Emilion, das Chateau Jean Faure, direkter Nachbar mit gleichem Terroir und Rebbestand wie Cheval Blanc, kaufte er den Erben der ehemaligen Petrus-Besitzerin, die bis zu ihrem Tod auf Jean Faure wohnte, trotz der beinharten Konkurrenz von Cheval Blanc ab.

Manchen Menschen sind eben die Persönlichkeit und der Erhalt eines Weinguts wichtiger als der höhere Geldbetrag. Und so ging es ihm auch mit der Domaine de Boisseyt. Gegen die erbitterten Gebote von Guigal und Chapoutier konnte er dieses winzige Kleinod mit dem überragenden Terroir erwerben. Er setzte seinen Sohn, der hier als Winzer zu großer Form aufläuft, auf den Thron, und jetzt geht hier die Post ab. Sowohl Domaine de Boisseyt als auch die Domaine Decelle-Villa im Burgund stehen jetzt unter der Leitung des 35-jährigen Romain Decelle, der einen klaren Stilwandel hin zu mehr Frische und Eleganz angestoßen hat. Bei Boisseyt hat er eine grandiose Palette an Top-Parzellen in den besten Lagen der Côte-Rotie, Condrieus und Saint-Josephs, um seine Ideen umzusetzen. Um den frischen, eleganten und erstaunlich rassigen Stil von Romain Decelle zu erleben, eignen sich bereits die Einstiegsweine Viognier En Ament und Syrah Confluence ganz hervorragend, denn sie verkörpern seine Handschrift mit ihrem etwas leichtfüßigeren Körperbau bereits nahezu perfekt.

Um die herausragende Stellung einer jahrhundertealten Domaine zu verdeutlichen, deren Lagenbesitz in heutiger Zeit für eine Winzerfamilie kaum noch zu erwerben wäre, reicht ein Blick auf die mythischen Hänge die Côte-Rotie. Die Lagen der Domaine sind in der Côte Blonde gelegen, deren prestigeträchtige Reben sich gerade einmal 12 Domaines teilen. Die in den 1930er Jahren gepflanzte Parzelle liegt genau zwischen Guigal und Chapoutier, besser geht es also kaum. Wie traditionell üblich, stehen hier auch bei De Boisseyt ein paar Stöcke Viognier zwischen der Syrah im Mischsatz. Es ist ein Wein voller Charme und Finesse. Gleichzeitig reich, voluminös und extrem alterungswürdig und doch elegant, verspielt, umarmend und fein. In dieser Art kann das nur die Côte-Rotie, mehr noch, nur die legendäre Côte Blonde, die mit die finessenreichsten Weine der Nordrhône hervorbringt. Wenn handwerkliches Know-How auf große Terroirs trifft, entstehen berauschende Qualitäten. Seit dem Jahrgang 2018, und mehr noch seit 2019, gehören diese Weine unter Leitung der Decelles zur Spitze der Appellation.