Die Reben an den Hängen des legendären Mont Ventoux markieren den geografischen Übergang vom Rhônetal zur Provence. Rot- und Roséwein sind hier die Steckenpferde.

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Im Überblick

Weinregion
Cotes du Ventoux 

Die Reben an den Hängen des legendären Mont Ventoux markieren den geografischen Übergang vom Rhônetal zur Provence. Gigantisch ragt der Berg mit seinen 1.909 Metern in die Höhe. Bei gutem Wetter kann man vom Gipfel gleichzeitig das Mittelmeer, die Alpen und die Pyrenäen sehen. Sehnsuchtsort von Naturfotografen, Wanderern und vor allem Radfahrern ist der Ventoux geworden. Ehre gebührt dem, der sich die 15,7 Kilometer lange Steigung auf die Passhöhe hinauf quält. Ein Spektakel bei jeder Tour de France!

Weinregion Cotes du Ventoux

Ein rasanter Aufstieg

Wesentlich ruhiger geht es da wenige Hundert Meter weiter unten an den Ausläufern des mystischen Bergs zu. Keine durchgeschwitzten Radler, keine Flaggen und Fanfaren. In Sachen Wein drücken die Winzer am Mont Ventoux hingegen schon seit Jahren ordentlich aufs Pedal. Aus der Region, die früher vor allem für schnell zu trinkende Tischweine bekannt war, ist einer der spannendsten Wein-Hotspots des südlichen Rhônetals geworden.

Das Terroir am Ventoux

Ganze 51 Gemeinden produzieren Weine in der AOC Ventoux, rund 5.600 Hektar Reben stehen auf den Flanken des Bergs. Bis vor wenigen Jahren waren es noch mehr als 7.000. Mit der Qualitätsoffensive ging die Fläche zurück, die Genossenschaften verloren immer mehr an Bedeutung. Dennoch sind die Côtes du Ventoux eine der größten Appellationen an der Rhône. Südlich wird sie vom Fluss Calavon begrenzt, im Westen liegen die Appellationen Gigondas, Vacqueyras, Beaumes de Venise, und am äußersten Rand ist schon Châteauneuf-du-Pape zu erahnen. Östlich schmiegen sich die besten Lagen der Appellation an den Mont Ventoux wie ein riesiges Amphitheater an. Viel Kalk findet man hier in den Böden, dazu gesellen sich Sand, Lehm und Kies.

Rot- und Roséwein sind die Steckenpferde der Côtes du Ventoux, in erster Linie aus den Rebsorten Grenache, Syrah, Cinsault, Mouvèdre und Carignan.

Ausweichen in die Höhe

Rot- und Roséwein sind die Steckenpferde der Côtes du Ventoux, in erster Linie aus den Rebsorten Grenache, Syrah, Cinsault, Mouvèdre und Carignan. Zwar herrscht in den Tallagen des Ventoux ein mediterranes Klima, der Trumpf in der Hinterhand der Winzer ist aber die Möglichkeit, in die Höhe auszuweichen. In Zeiten des Klimawandels ein echter Glücksfall!

Feine Syrah vom Ventoux

So kommt es, dass gerade Syrah die vielleicht besten Ergebnisse des südlichen Rhônetals genau hier erbringt. Sébastian Vincenti von der Domaine de Fondrèche zeigt das eindrucksvoll mit seinem »Divergente«. Sébastien ist einer der Pioniere am Ventoux, seitdem er das Gebiet bei den Kritikern bekannt gemacht hat, kommen immer mehr Winzer auf die Idee, hier Flächen zu kaufen. 2000 gründete Raphael Trouiller das heutige Top-Weingut Cascavel, mittlerweile ist es im Besitz von Xavier Logette. Auf knapp zehn Hektar entstehen hier in biologischer Bewirtschaftung äußerst leckere und niveauvolle Weine für den Alltagsspaß.

In den kommenden Jahren wird man viel von den Côtes du Ventoux hören. Natürlich immer dann, wenn die verrückten Radfahrer bei der Tour den legendären Berg hochradeln. Aber auch in Sachen Wein, denn langsam, aber sicher etabliert sich am Ventoux eine hochkarätige Winzerszene. Herrlich saftige Syrah aus einem Cool Climate an der südlichen Rhône? Genau hier!