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Im Portrait

Huet

Im Fokus stehen die drei Lagen Le Haut-Lieu, Le Clos du Bourg und Le Mont. Herzstück ist der mit Gründung 1928 erworbene Le Haut-Lieu. Eine Lage mit Lehmboden. Clos Du Bourg ist etwas steiniger mit Tuffstein und auch meist der kräftigste Wein, Le Mont ist die jüngste Parzelle. Sie kam 1957 dazu und weist noch etwas Silex nebst Tuffstein auf. Das Weingut ist Mitglied im Biodyvin-Verband und öko-zertifiziert. Was den Kultstatus der Domaine ausmacht, ist die Reifefähigkeit der Weine. Klassiker aus 1945 oder 1947 präsentieren sich noch heute trinkfrisch und sind Zeugnis der Einzigartigkeit der Weine. Huet schafft dabei den Spagat zwischen trockenen Weißweinen und edelsüßen. Letztere werden in die verschiedenen Lesegänge aufgeteilt. Die erste Lese, genannt 1ère Trie, ist immer die klarste und feinste, je höher, desto kräftiger und intensiver geht es, jedoch wird die Aromatik auch dunkler und würziger ob der Botrytis. Das ist ganz grob vergleichbar mit den Prädikatsstufen Auslese bis Trockenbeerenauslese. 

Noël Pinguet, der Schwiegersohn von Gaston Huet hat das Haus bis zu seinem Ausscheiden 2012 zu weltweiter Bekanntheit geführt. Seit 2003 gehört das Weingut der Familie Hwang. Als Noël Pinguet, der Schwiegersohn von Gaston Huet 2012 die Domaine Huet verließ, ging ein Raunen durch die Weinszene. Pinguet hatte ohne Zweifel den Stil der Loire-Domaine über Jahrzehnte geprägt, die biodynamische Wirtschaftsweise eingeführt und Huet zu Weltruhm geführt. Wie sollte es nun weitergehen auf der Domaine, die 2003 von der amerikanischen Familie Hwang übernommen worden war? Schreckensbilder wurden an die Wand gemalt, Stilwechsel heraufbeschworen, doch – ehrlich gesagt – sind wir damals recht entspannt geblieben. Auch wenn Pinguets Abgang kurzfristig war, so sollte doch Außenbetriebsleiter Jean-Bernard Berthomé und Önologe Benjamin Joliveau weiter für die Weine verantwortlich sein – so wie schon seit vielen Jahren. Dass die Domaine aus Vouvray dann ausgerechnet mit zwei schwierigen Jahrgängen (2012 und 2013) konfrontiert wurde, und auch 2014 nur trockene und halbtrockene Weine hergestellt werden konnten, war in dieser Umbruchzeit ein großes Pech. Spätestens mit der Präsentation des 2017er Jahrgangs aber ist klar: Seit 2015 sind drei große, aufeinanderfolgende Jahrgänge entstanden.