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Im Portrait

Chassenay D'Arce

Chassenay D'Arce Metalltanks im Keller

Die verträumte, weite Region Aube fliegt noch etwas unter dem Radar vieler Champagnefans, vor allem verglichen mit den berühmten Appellationen um Reims und Epernay. Doch tatsächlich kommen heute schon viele der gesuchtesten Top-Champagner von hier. Ein frischer Wind weht durch diesen wilden Süden Côte des Bar, woran Chassenay d’Arce nicht unwesentlich beteiligt ist. Vor allem der Pinot Noir, aber auch Chardonnay, gedeiht an der Cote des Bar ganz vorzüglich, da die stark kalkigen Tonmergelböden (Kimmeridge) schon Anklänge an das Chablisienne und die Côte de Nuits durchscheinen lassen. Einer der großen Vorteile dieser spannenden Region ist aber eben auch, dass es hier weniger festgefahren zugeht. Selbst die vergessenen Reben der Champagne, z.B. Pinot Blanc finden verstärkt in die Blends der Aube, wie etwa im Rosé von Chassenay.

Im Jahr 1956, durch die Pionierarbeit von nur fünf Domaines, entstand Chassenay d’Arce in Ville-sur-Arce als Gemeinschaft, zu der heute über 100 winzige Familiendomaines mit ihren Reben beitragen. Wie bei der nicht so weit entfernt gelegenen Gemeinschaft La Chablisienne, mit der wir schon viele Jahre arbeiten, geht es bei Chassenay immer nur um die Erzeugung der höchsten Qualität. Entsprechend streng sind die Richtlinien und gering ist die erzeugte Flaschenzahl in Relation zur Rebfläche. Aus den besten Trauben und den besten Parzellen jeder Familie wird das Maximum herausgeholt. Nur sind die Flächen oft so winzig oder die technischen Möglichkeiten der Familien zu begrenzt, um selbst zu vinifizieren. Daher ist der Zusammenschluss zu einer großen Terroir-Offensive als Erzeugergemeinschaft sowohl ein qualitatives als auch ein sozial-ökonomisch schlüssiges und sehr erfolgreiches Konzept. Es erhält die kleinen Familien-Höfe und gibt ihnen und der Region eine Ausdrucksstärke, die sie alleine niemals erreichen könnten. 

Dieser südliche Charme der Champagner ist famos, hier wird die Zunge umarmt statt attackiert

Der NV Brut Sélection, dessen Rückgrat natürlich aus feinstem Pinot Noir der Cote des Bar besteht, ergänzt von einem Hauch Chardonnayfrische und Meunierfrucht, ist einer der stärksten Champagner seines Preisbereichs. An den teureren Cotes im Norden ist so ein Preishammer in dieser Qualität kaum noch zu realisieren, genau hier kommt dann der wilde Süden ins Spiel. Bei den Vintage-Champagnern mit enorm langem Hefelager zeigt Chassenay eindrücklich, dass auch Chardonnay an der Côte des Bar gewaltig viel Mineralität transportieren kann, schließlich steht er auf ganz ähnlichen Böden wie Chablis.

Chassenay d’Arce steht mit seiner großen Vielfalt von kleinen Parzellen so perfekt für das Terroir der Region wie es ein einzelner Erzeuger nie abbilden könnte. Dieser südliche Charme der Champagner ist famos, hier wird die Zunge umarmt statt attackiert – das ist ja auch mal schön!