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Im Portrait

Leoville Barton

Weingut Leoville Barton mit Teich im Vordergrund

Der Merlot-Anteil ist mit 20 % erstaunlich gering, der Wein ist eindeutig vom Cabernet dominiert. Das Ergebnis ist ein echter Blockbuster mit Tanninen, Struktur und Komplexität, der eine lange Zukunft vor sich hat. Château Léoville Barton ist eines der ältesten Weingüter im Bordelais und eines der wenigen, das sich seit Jahrhunderten in Familienbesitz befindet. Seit der Klassifizierung von 1855 ist Léoville Barton ein Deuxième Grand Cru Classé. Im Gegensatz zu einigen Châteaux, die zwischenzeitlich zu hoch oder zu niedrig eingestuft wurden, ist diese Einstufung auch heute noch absolut nachvollziehbar. Die Tatsache, dass das Weingut seit 1826 ununterbrochen im Besitz der Familie Barton ist, die seit 1725 im Weinhandel tätig ist, spricht Bände. So führte die Familie Barton das Weingut auch in die Klassifikation. Heute arbeitet mit Mélanie und Damien Barton bereits die zehnte Generation auf Château Léoville Barton. Auch wenn ihre Mutter Lilian Barton immer noch die Zügel bei Léoville Barton in der Hand hält, stehen Mélanie, die studierte Önologin, und Damien, der eine Landwirtschaftsschule besucht hat, in den Startlöchern und übernehmen immer mehr Verantwortung im Familienbetrieb. Sie legen besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und wollen Léoville Barton mit Innovationen in diesem Bereich in die Zukunft führen, denn auch sie wissen, dass nur mit gesunden Weinbergen auch für die nächsten Generationen erfolgreicher Weinbau möglich ist. Seit 2012 ist die Umstellung bereits in vollem Gange und schon heute werden organische Düngemittel eingesetzt, die Bodenverdichtung wird reduziert und auf synthetische Mittel im Weinberg wird weitestgehend verzichtet. Die Umstellung wird noch einige Jahre dauern, aber Léoville Barton ist auf dem richtigen Weg.

Leoville Barton Video

Die Böden von Léoville Barton sind überwiegend Kiesböden, wie bei vielen der besten Lagen im Bordeaux. Sie sind mit Lehm, Sand und Ton durchsetzt, ideale Bedingungen für Cabernet Sauvignon, der bei Léoville Barton auch heute noch den Hauptanteil ausmacht.

Das ist etwas Besonderes, denn viele Weingüter am linken Ufer haben in den letzten Jahren den Merlot-Anteil im Grand Vin erhöht. Das führt zwar zu weicheren, früher trinkbaren und leichter zu genießenden Weinen, nimmt ihnen aber oft auch etwas von ihrer Tiefe, Kraft und Komplexität. Der Léoville Barton hingegen steht für höchste Winzerkunst, denn trotz des hohen Cabernet-Sauvignon-Anteils bleibt der Wein frisch, die Tannine sind nicht so sperrig, wie man es erwarten würde, der Wein wirkt geradezu fein, eine Faust im Samthandschuh, hervorragend.

Das heutige Weingut entstand durch die Aufteilung der Domäne Léoville in Léoville las Cases, Léoville Poyferré und Léoville Barton. Léoville Barton gilt nach Léoville las Cases, das zusammen mit Ducru-Beaucaillou und Beychevelle an der Spitze der Appellation Saint Julien steht, als das zweitbeste Léoville. Heute umfasst die Rebfläche von Léoville Barton knapp 50 Hektar, wovon etwa 77 Prozent mit Cabernet Sauvignon, 20 Prozent mit Merlot und 3 Prozent mit Cabernet Franc bepflanzt sind. Die Reben sind ziemlich alt, die ältesten über 70 Jahre, im Durchschnitt über 40 Jahre, ein Luxus, aber die Familie hat die Weinberge nie auf maximalen Ertrag getrimmt, sondern immer auf Qualität gesetzt, deshalb sind die Reben in hervorragendem Zustand und müssen nur selten ersetzt werden. Mit über 9.000 Rebstöcken pro Hektar ist Léoville Barton extrem dicht bepflanzt, was die Reben zwingt, tiefer zu wurzeln, wodurch Staunässe in den teilweise kompakteren oberen Lagen vermieden wird und die Pflanzen in besonders heißen Jahren besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Beraten wird Léoville Barton von Eric Boissenot, dem Sohn der leider verstorbenen Beraterlegende Jacques Boissenot, der das Weingut schon früher zusammen mit Eric beraten hat.

Die Lese erfolgt, wie in den meisten Châteaux von Weltrang, klassisch von Hand und wird von rund 120 Erntehelfern durchgeführt. Dies garantiert nicht nur eine sorgfältige erste Auslese im Weinberg, sondern ermöglicht auch eine schnelle Lese der einzelnen Parzellen bei perfekter Reife.

Leoville Barton

Im Keller werden die Trauben zunächst entrappt, bevor die Beeren ein zweites Mal aussortiert werden. Die Trauben werden dann in Holzbottichen bei kontrollierten Temperaturen vergoren, bevor sie für 18 Monate in Barriques kommen, von denen jedes Jahr 60 Prozent neu sind. Die einzelnen Fässer werden dann zusammen mit der Familie und Eric Boissenot verkostet und zu einem Grand Vin verschnitten. Die Parzellen mit jüngeren Reben sowie die Fässer, die nicht zu 100 Prozent in den Grand Vin passen würden, kommen in den Zweitwein, den La Réserve de Léoville Barton. Die bewusste Entscheidung für einen Zweitwein hilft, die hervorragende Qualität des Erstweins zu garantieren und gibt uns Weintrinkern die Chance, einen früher trinkreifen und preisgünstigeren Wein aus dem Hause Léoville Barton zu genießen.