Inhalte werden geladen - Weinglas Animation

Im Portrait

Vieux Pourret

Seit vielen Generationen war Vieux Pourret nur eine Parzelle von vier Hektar und im Besitz der Familie Mazieres. Das Weingut wurde dann 1970 von Michel Boutet übernommen. Seine Tochter, Sylvie Richert, führte den winzigen Betrieb seit seinem Tod (2003) in biodynamischer Ausrichtung. Zuvor wurden noch zwei Hektar biodynamischer Weinberg mit uralten Reben in Saint Hippolyte dazu gekauft. Das ist sicher das Schmuckstück der heutigen Domaine, diese zwei Hektar liegen auf dern Cotes direkt vis à vis von Chateau Tertre Roteboeuf. Sand und Kies auf reinem Kalksteinplateau, perfekt für Merlot, extrem ausdrucksstark. Auch perfekte Drainage für schwierige Wetterverhältnisse. Die Weinbergdsarbeit des gesamten Weinguts liegt in den Händen des erfahrenen biodynamischen Weinmachers Jean-Phillipe Turtaut. Mondkalender, Grasbewuchs der Rebzeilen, Nützlinge, Pferde als Zugtiere des Pfluges, die gesamte Palette extrem biologischer Weinbergsarbeit eben. Trotz der immens kleinen natürlichen Erträge biodynamischer Weinberge führt er dennoch eine grüne Lese durch, es ist schon erstaunlich wie dramatisch klein die Erträge am Ende sind. Dennoch gelang der Durchbruch in die Weltklasse erst mit dem zusätzlichen Engagement von Michel Tardieu (der bekannteste Weinmacher von der Rhone), der dann zusammen mit seinem Freund und Partner, dem Önologen Olivier Dugat, ab 2009 voll verantwortlich für die Weinbereitung ist.

Sie veränderten die Lesezeitpunkte zur optimaler Reife und stellten auf mehrmalige Kleinstlesen um. Zusätzliche Sortiertische wurden aufgestellt. Die Vergährung wird nun in kleineren Einheiten von 25 HL durchgeführt, also parzellenweise. Vorher gibt es nun eine Kaltmazeration, die Vergährung selbst findet bei sehr moderater Temperatur in kleinen Einheiten statt. Die Malo erfolgt natürlich im Barrique. Nur noch neue, burgundische Barriques werden verwendet, das Holz ist härter und moderater getoastet, nur noch wenig Geschmackseinflüsse des Holzes beeinflussen den Wein. Auch ist die Kontaktfläche Holz zu Wein weitaus geringer als bei bordelaiser Barriques. Mit dem extrem kraftvollen und reinen Jahrgang 2008 ist das riesige Potezial dieses quantitativen Winzlings in Form eines qualitativen Riesen erstmals sichtbar geworden, mit dem Jahrgang 2009 ist das Niveau der absoluten Spitzenklasse in Saint Emilion erreicht.