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Im Portrait

Guillot Clauzel

Als Winzerin der alten Schule verquickte sie zusammen mit ihrem Sohn Landwirtschaft und Oenologie, um authentische, der Region angemessene Weine zu produzieren. Der Weinkeller ist ganz in diesem Geiste konzipiert, ausgestattet mit vielen kleinen Gärbottichen, in denen die unterschiedlichen optimalen Reifeprozesse der Trauben gemäß dem Alter der Reben koordiniert werden. 60 % der Rebstöcke sind mit Merlot, 40 % mit Cabernet Franc bepflanzt; die alten Reben sind 70, die jungen nur 25 Jahre alt. Nur die alten Reben, also nur ein Hektar, gehen in den ersten Wein, das sind weniger als 4.000 Flaschen. Insgesamt produzieren die Clauzels nur 50 Hektoliter Wein. Die Arbeit im Weinberg und im Keller erfolgt in reiner, extrem schonender Handarbeit, bei der Größe ist es die Arbeit eines peniblen Kleingärtners. Guillot Clauzel ist noch kleiner als Le Pin und ich befürchte, dass man irgendwann hören wird, Le Pin habe diese winzige Fläche des direkten Nachbarns mit gleichem Terroir für einen immensen Betrag gekauft.

Liegt ja nahe, denn für Le Pin zahlt man immer mindestens das zwanzigfache. Die Erträge liegen bei 20 Hektoliter pro Hektar bei den alten Reben und bei 40 bis 45 Hektoliter pro Hektar bei den jüngeren Reben. Die Barriquelagerung erfolgt zwischen 18 und 20 Monaten, wobei 50 % der Fässer neu und 50 % einjährig sind. Die Abfüllung in Flaschen erfolgt ohne Klärung und Filtration. Etienne Clauzel ist nun der Besitzer und Weinmacher. Die Familie kam ursprünglich als die Besitzer von Chateau Beauregard. Der Großvater war dazu noch der Bürgermeister von Pomerol. Also eine alt eingesessene Pomerolfamilie. Heute ist Guillot Clauzel im Alleinbesitz von Etienne Clauzel, der als begnadeter Weinmacher gilt. 1991 wurde Beauregard verkauft. Bis dahin wurden die Weine auf Beauregard vinifiziert, erst danach auf der Domaine. Die Weine wurden bis Ende der 90er Jahre vom berühmten Stephan Asseo vinifiziert, heute der gefeierte Star in Kalifornien mit Aventure, und jetzt macht Etienne die Weine selbst. Francois Despargne ist der önologische Weinbergsberater. Das Weingut befindet sich in Umstellung auf biologische/ökologische Arbeit, da der consultant Francois Despagne nur biologisch oder biodynamisch arbeitet. Man hat gerade einen Drittel Hektar zukaufen können und nutzt die Gelegenheit um ein anderes Drittel komplett neu zu bestocken, nach dreijähriger Ruhephase. Es bleibt also ein Winzling.