Weissburgunder S 2021

Schäfer Fröhlich: Weissburgunder S 2021

2
Weißburgunder 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2037
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
3
Lobenberg: 94/100
Suckling: 93/100
Parker: 92/100
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Weissburgunder S 2021

94
/100

Lobenberg: In den Weißburgunder S gehen nur selektionierte Trauben ein. Das sind alte Rebanlangen von 40 bis 50 Jahren in sehr guten Parzellen. Hier hängt Tim Fröhlich schon viel Herzblut rein. Ausbau in hochwertigen französischen Tonneaux, ein kleiner Teil auch im Stahl. Der Weißburgunder zeigt die selbe verblüffende Mineralität und Kühle wie die Rieslinge von Tim Fröhlich. Feuerstein und weißer Pfirsich in der Nase, ein bisschen Meersalz, auch Apfelnoten, schön schlank und frisch. Tolles Holz. Die Kühle des Jahrgangs steht den Burgundersorten richtig gut, es ist rassig und knackig. Die Frucht steht hier wie bei den meisten Weinen von Schäfer-Fröhlich nie im Vordergrund, das ist schon eher würzig. Leichte Hefenoten kommen dazu, etwas Schmelz. Sehr elegant, fein verwoben, nur ein ganz kleiner Touch Holzunterlegung. Im Mund kommt dann richtig viel Schub dazu, kommt mehr spürbares Holz, was dem Weißburgunder S guten Auftrieb verleiht. Insgesamt cremiger werdend auf grüner Birne, druckvoller Körperbau und engmaschige Struktur. Sehr harmonisch und pur im Fröhlich-Stil, schönes Volumen und charmante Frucht. Der Weißburgunder S brilliert vor allem durch seine Klarheit, Strahlkraft und Balance. Der 2021er ist noch anspruchsvoller als zuvor und weil er so knackig-frisch ist, passt er sogar hervorragend zu Seafood. Hier läuft nichts in die Breite. Während die Nase im typisch steinigen Fröhlich-Stil gehalten ist, zeigt der Mund angenehm viel Schmelz und saftige Cremigkeit. Schick! 94/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

93
/100

Suckling über: Weissburgunder S

-- Suckling: 25 Jul, 2022 – An untypically sleek and focused dry pinot blanc that has a certain creaminess on the mid-palate. But the most striking thing about it is the impressive mineral freshness that drives it over the palate at a very brisk clip. Tons of crisp pear and wet-stone character at the long, cool and crisp finish. From 50-year-old vines planted by Tim Fröhlich’s grandfather. Drink or hold. 93/100

92
/100

Parker über: Weissburgunder S

-- Parker: From low-yielding, 45- to 50-year-old vines planted by Tim's grandfather on red, hard slate in the Stromberg, the 2021 Weisser Burgunder 'S' trocken offers concentrated and spicy, intense and ripe white fruit intertwined with darker-toned and coolish mineral flavors of crushed slate. Aged in tonneaux and a bit of stainless steel, this is a full-bodied, lush and elegant, very fine and balanced Pinot with delicate tannins and firmly mineral and finely phenolic grip. The wine is juicy and creamy textured and finishes with lingering salinity and fine bitters. Still young, this Pinot Gris should be cellared for at least another two or three years. 13% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in July 2022. 92/100

Mein Winzer

Schäfer Fröhlich

Seit 1800 betreiben Fröhlichs Weinbau an der Nahe. Tim Fröhlich bewirtschaftet zusammen mit seiner Familie das 16 Hektar große Weingut. Die Lagen mit ihren unterschiedlichen Gesteinsböden bilden das Fundament für unverwechselbare, authentische Rieslinge.

Weissburgunder S 2021