Riesling Westhofener Erste Lage 2021

Wittmann: Riesling Westhofener Erste Lage 2021

BIO

VDP

Limitiert

Zum Winzer

95–96
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2024–2040
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95–96/100
Suckling: 95/100
Parker: 94/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Westhofener Erste Lage 2021

95–96
/100

Lobenberg: Immer etwa 85 Prozent aus dem Morstein, 15 Prozent aus dem Brunnenhäuschen, zum Teil aus Weinbergs-Selektion und zum Teil aus deklassierten Fässern dieser Großen Gewächse. Hier sind auch alle jüngeren Reben (alle unter 25 Jahre alt) aus dem Brunnenhäuschen mit drin, die noch nicht weit genug sind, um GG-Qualität darzustellen. Das Brunnenhäuschen hat stark eisenhaltige Böden, deshalb rot gefärbt. Die Böden insgesamt sind Ton und Mergel. Der Westhofener Riesling soll genau diese Kalkmineralität von Brunnenhäuschen und Morstein haben. Es ist also weit mehr als ein Ortswein, eigentlich ein Zweitwein. Die Nase ist so typisch für Westhofen, kalkig, gelbfruchtig, ruhig und dicht, mit wunderschöner, gelber, europäischer Frucht. Vom Gundersheimer kommend ist die höhere Reife hier sofort offenbar, er ist etwas einnehmender, reicher angelegt, aber in 2021 dennoch weit von jeglichem Fett entfernt. Der Wein ist glockenklar und schon in der Nase zum Reinspringen schön. Die zitrische Intensität ist schon immens, das ist ein richtig wildes, strammes und enorm griffiges Jahr für Philipp. Mir gefällt diese Kompromisslosigkeit sehr gut. Feine Rauchnoten. Der Mineralabdruck vom Kalkstein. Hier wird schon deutlich, wo der Wein herkommt, das hat Terroir und Grip. Die Saftigkeit geht trotz der Mineralität nicht verloren. Die Köstlichkeit bleibt, aber es kommt satte Kalkstein-Mineralität und rasante Frische dazu. Zieht sich bis ganz nach hinten. Der Wein muss gewaltige Extraktmengen haben, denn die Süße dieses ziemlich auf Null durchgegorenen Weines kommt ausschließlich aus dem Extrakt und nicht aus der Zuckersüße. Der Wein hat Tiefe und kristalline Klarheit. Wie immer ein echter Kracher, ein echter Premier Cru, der diesen Namen verdient hat. 95-96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

95
/100

Suckling über: Riesling Westhofener Erste Lage

-- Suckling: Serious concentration of impeccably ripe peachy fruit, plus great finesse make this a standout in this category. Rolls over the palate with great mineral drive, yet remains impeccably balanced. A starburst of chalky minerality at the very long finish. Mostly from the Morstein GG site with a small amount of wine from the Brunnenhauschen GG site. 95/100

94
/100

Parker über: Riesling Westhofener Erste Lage

-- Parker: Composed of Morstein satellites and younger vines (six plots), as well as Brunnenhäuschen and Aulerde (one plot each), the 2021 Westhofener Riesling '1G' offers a dense and intense, saline and flinty bouquet of ripe Riesling fruit with notes of crushed rocks and Amalfi lemons. Silky, lush and savory on the palate, with lingering lemon juice notes, this is a compact and tensioned, very elegant, pure and saline Riesling that can easily compete with so many Grosses Gewächs Rieslings in Germany this year. It is a stunning wine with salinity, lovely grip and tension, but it's already accessible. A Must Have. 12.5% stated alcohol. Natural cork. Tasted at the domaine in August 2022. 94/100

Mein Winzer

Wittmann

Das Weingut Wittmann existiert seit vielen Generationen. Inzwischen führt Philipp Wittmann das Weingut in langer Familientradition. Die Eltern, Elisabeth und Günter, sind schon noch tatkräftig dabei, aber sie erkannten sehr früh das unbändige Qualitätsstreben und die Führungsqualität des Sohnes, und...

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