Spätburgunder Malterdinger Ortswein 2017

Bernhard Huber: Spätburgunder Malterdinger Ortswein 2017

VDP

Zum Winzer

94–95
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
Gereift
13,0% Vol.
Trinkreife: 2020–2036
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
saftig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 94–95/100
Falstaff: 92/100
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Malterdinger Ortswein 2017

94–95
/100

Lobenberg: Durch Frost gab es im Malterdinger 2017 circa 40% Mengenverlust. Hier sind wir inzwischen auch bei 60 % Pinot-Noir-Klonen direkt aus französischen Rebschulen und noch 40 % Geisenheimer Klonen. 2017 nur mit 10% als Ganztraube vergoren, der Rest wurde entrappt. Spontan vergoren im offenen Holzgärständer, jeweils 3000 Kilo pro Cuve. Es wird vorab eine 5-7 Tage Kaltmazeration durchgeführt. Dann wird die Spontangärung durch das Hochfahren der Temperatur eingeleitet, nur ganz vorsichtiges Überspülen des Mostes und auch einfach weniger, man musste sehr vorsichtig vinifizieren in 2017, um der zarten Struktur der Weine gerecht zu werden. Dann folgt die Vergärung, das Abpressen und dann mit Vollhefe in die klassischen Burgunder Barriques. Kein neues Holz, überwiegend Drittbelegung. Dann werden die Weine bis zum Frühjahr so im Fass gelassen, und die Malo startet dann irgendwann bei höherer Temperatur im Frühjahr automatisch wieder. Diese Ruhephase zwischen der Füllung ins Fass und der Malo, von immerhin doch 6-7 Monaten, stabilisiert die Farbe und gibt einen Aromenzuwachs. In der Regel wird in der Zeit weder eine Bâtonnage durchgeführt ,noch oben im Fass aufgerührt. Nur bei einzelnen Fässern kann es passieren, dass die Hefe ein bisschen gerührt werden muss. Bei positiver Entwicklung der Hefe bleibt das Ganze allerdings bis zu 16 Monate am Stück unberührt im Fass. Dann wird abgezogen. Der ganze Hefetrub verbleibt im Fass. Danach Verbleib im Stahl maximal 4-6 Wochen. 2017 war im Prinzip ein warmes Jahr in Deutschlands Weinregionen und wir haben schon bei Fürst gemerkt, wie verspielt und filigran 2017 sich zeigen kann. 2015 war voluminös, 2016 war extrem stylisch und kraftvoll, tanninreich und 2017 ist eben total fein und verspielt. Schon die Nase zeigt ganz zarte rote Kirsche, auch etwas Himbeere, ein leicht erdig-herber Unterton, feine Krautwürzigkeit, aber alles nur zart und in Nuancen sich zeigend, fast schwebend. Im Mund die reine Sauerkirsche, leichte Schärfe darunter, Piment und fast etwas Chili, wieder leicht erdig, feine Mineralität aus dem Kalkstein dazu, salzig, eher ein helles Geschmacksbild abgeben mit leichter Kirsche, feine Süße im Kern, aber immer viel mehr ein zarter Wein, denn ein Kraftbündel bleibend. 2017 liegt zwischen den beiden Powerjahren 2016 und 2018 und ist dann durchaus eine große Ausnahme, weil es so viel feiner ist als die meisten der letzten Jahre. Aber genau das zeichnet diesen Jahrgang auch aus, er ist einfach nur schön und fein, so zart und transparent, ganz vorsichtig vinifiziert in diesem so unendlich feinen Jahrgang. 94-95/100

92
/100

Falstaff über: Spätburgunder Malterdinger Ortswein

-- Falstaff: Duftet nach Herzkirsche, Kräutern (etwa Rosmarin), auch Blutorange. Am Gaumen saftig und kräuterig ansetzend, bündige Struktur mit gutem Extrakt, gute Dichte und feine Mineralität, zeigt die Eleganz des Burgunders, spielt seine Qualitäten unaufgeregt aus. 92/100

Mein Winzer

Bernhard Huber

Die Geschichte des Spätburgunder in Malterdingen begann vor über 700 Jahren, als die Zisterziensermönche die aus dem Burgund stammenden Reben dort pflanzten.

Spätburgunder Malterdinger Ortswein 2017