Lobenberg: Der Großteil der überwiegend wurzelechten Reben des Strombergs ist 80 Jahre alt, teilweise sogar älter. 100 % Porphyr, schwarzes Vulkangestein, Feuerstein, sehr dichte und nicht flurbereinigte Parzellen. Steillagen und sehr terrassierte Teile wechseln sich ab. Hartes Vulkangestein wie Feuerstein. Der Stromberg ist felsiger und steiler als die Kupfergrube. Ca. 2 Hektar. Vom Stromberg gibt es nur zwischen 4.000 und 5.000 Flaschen. Der Stromberg ist für mich immer seit vielen Jahren der zweitbeste Wein von Tim, hinter dem Felseneck. Und per Luftlinie, das war mir bisher gar nicht so klar, ist der Stromberg nur 500 Meter vom Felseneck entfernt. Und das Felseneck ist dann komplett blauer Schiefer auf Quarzit. 2017 ist im Grunde ein sehr reifes Jahr, was aber durch die Kühle des Septembers, durch die sehr kalten Nächte geprägt war. Die Lese führte Tim Fröhlich erst Ende Oktober durch. Durch die Kühle konnte er warten. Und trotzdem sind wir nur bei 12,5% Alkohol, etwas über 90 Öchsle bei der Lese. Das ist eine der faszinierendsten Nasen an der Nahe überhaupt. Stromberg und Felseneck müssen immer um die Krone in diesem Weingut kämpfen. Der blaue Schiefer vom Felseneck gewinnt zwar recht häufig, aber im Grunde stehen sie sich in nichts nach, weil dieser Stromberg, der eigentlich wie eine Geröllhalde in den Alpen aussieht und nur aus Stein besteht, auch faszinierende Unikate hervorbringt. Klassische Sponti-Nase von Tim Fröhlich. Die Nase kann man gar nicht verwechseln. So wie von Winning in der Pfalz, so hat Schäfer-Fröhlich an der Nahe ein Alleinstellungsmerkmal in der Nase, und zwar nicht nur als Fassprobe, sondern auch und gerade nach vielen Jahren. Bei Schäfer-Fröhlich weiß man immer was einen erwartet: Sponti, klare Mineralität, satte Schärfe, Süße nur aus dem Extrakt und schiere, salzbeladene Frucht. So kommt auch dieser Stromberg daher. Keine Botrytis, keine Exotik in der Nase, nur Felsen mit etwas Quitte. Mit viel Tee. Schon viel Salz in der Nase, und auch da schon diese wunderbare Extraktsüße. Über 35 Gramm. Das macht dann trotz des geringen Alkohols von 12,5% diese feine, aber deutliche Süße im Hintergrund. Denn der Restzucker liegt hier unter 4 Gramm. Gott ist dieser Mund puristisch, wobei er das 2016 auch schon war. Was unterscheidet 2016 nun von 2017? Die Frucht ist vielleicht ein kleines bisschen lauter, ein bisschen vordergründiger 2017. Nicht besser, aber etwas besser dem Sponti-Ton von Tim Fröhlich entgegenkommend, besser das Extreme ausgleichend. Soooo überwältigend. Mehr zu 2015 als zu 2016 tendierend. Auf der einen Seite ist er messerscharf, auf der anderen Seite laut und voll und fruchtbeladen mit grandioser Länge. Ganz persönlich fand ich dieses megaschicke aus 2016 vielleicht noch einen Hauch schicker. Aber wir sind hier in der absoluten Oberliga des Jahrganges angelangt. 99-100/100