Chateau Seguin l'Angelot de Seguin 2016

Seguin

Chateau Seguin l'Angelot de Seguin 2016

94
100
2
Cabernet Sauvignon 50%, Merlot 50%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2042
Verpackt in: 12er OHK
9
pikant & würzig
strukturiert
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 94/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Seguin l'Angelot de Seguin 2016

94
/100

Lobenberg: Der Zweitwein von Seguin wird in der gleichen Menge erzeugt wie der Erstwein. Beide etwa mit gut 50.000 Flaschen. Der Angelot ist aber eigentlich kein Zweitwein sondern kommt von anderen Parzellen. Parzellen, die feinere Kiesböden mit Sand gemischt haben. Der Seguin selbst hat deutlich mehr Lehmanteile und Kreide-Kalksteinanteile im Lehm, so dass der Angelot eindeutig der feinere Wein ist, der aber durchaus auch viel Dampf mitbringt. Die Reben für den L´Angelot sind zwischen 20 und 25 Jahre alt. Also etwas jünger. Aber nochmal: Es ist in Grundkonzeption mal ein Zweitwein gewesen, dann hat er sich aber sehr separat entwickelt. Es sind zwei völlig getrennte Weine, auch wenn die Angelot-Reben etwas jünger sind. Das Terroir ist eben total unterschiedlich. Die Rebsortenzusammensetzung ist hier 60% Merlot und 40% Cabernet Sauvignon. Was verblüfft ist die Ähnlichkeit der Nase. Der Angelot mit seinen etwas jüngeren Reben und seinen leichteren Böden kommt aber mit noch mehr Charme rüber. Nicht mit dieser ganz extremen Tiefe, dieser Tanninhaltigkeit. Er kommt unheimlich weich rüber. Kirsche über alles. Feine Kirsche, schwarze Kirsche. Dann aber auch wieder ganz stark ausgeprägter Wachholder, Lakritze, Lorbeer, schwarze Olive. Und trotzdem bleibt alles fein. Trotz der ganzen Intensität. Wir haben hier Veilchen, Rosenblätter auch Jasmin. Das ist eine Duftwolke. Eine feine, ätherische Duftwolke. Der Mund betört. Er ist zunächst mal nur Kirsche, Kirsche, Kirsche. Und zwar in allen Ausrichtungen. Dann erst Pflaume, Lakritze, Schokolade, Holunder, Olive, Minze und eine satte Salzspur. Dieser, sich erst so freundlich präsentierende Zweitwein, macht im Mund auf einmal Druck, bekommt Länge, will seinem Vorbild, dem Erstwein Seguin nacheifern. Ist allerdings etwas schärfer im Tannin und etwas salziger in der Spur. Nicht ganz die totale Ausgewogenheit auf diesem hohen Level. Das Tannin im Angelot ist ausgeprägter, präsenter, salziger und die Fülle des Körpers steht etwas dahinter. Das ist trotzdem ein genialer, ja großer Pessac Léognan. Er wird sicherlich 3-4 Jahre brauchen, um seine Trinkreife zu erreichen. Und auch diesem Wein will ich locker 20-25 Jahre zugestehen. Das ist wirklich genialer, eleganter, raffinierter Stoff. Eine Ode an die Freude, wenn auch nicht ganz so phänomenal wie der Seguin selbst. Aber das muss er auch nicht sein in seinem halben Preisbereich. Dennoch gibt es nicht viel, was mit diesem Wein mithalten kann in dieser Appellation. Selbst der in diesem Preisbereich beheimatete Pontac Monplaisir, ein Erstwein wohlbemerkt, muss sich richtig strecken, um vorbei zu kommen. Ich bin wirklich begeistert. 94/100

Mein Winzer

Seguin

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