Lobenberg: Die Lage Rocche Annunziata neben Fossati ist eine komplette Südexposition unterhalb von La Morra,im kleinen Weiler Annunziata, und hat die Form eines Amphitheaters. Hier wird die größte Dichte und die größte Reife aller Weine von La Morra erreicht. Deshalb ist der Rocche innerhalb der Weine von Voerzio immer der dichteste, profundeste und reifste Wein. Jede Pflanze, also jeder Weinstock, bringt bei Roberto Voerzio nur knapp 500 Gramm Beeren aus maximal 5 winzigen Trauben. Nur die stocknahen 5 Trauben werden belassen und einige Zeit vor der Lese wird die untere Hälfte (mit der höheren Säure) der Traube vorsichtig weggeschnitten. Wahrscheinlich der extremste Winzer der Welt. Bei so extremer und qualitativ auch gewünschter Ertragsreduktion ist es dauerhaft jedoch wichtig, die Stockdichte auf Zehntausend je Hektar zu erhöhen. Das erfolgt laufend, aber das wird auch noch Aufgabe der Folgegeneration um Sohn Davide Voerzio bleiben. Natürlich erfolgt hier die Arbeit biologisch-organisch (auf Robertos Wunsch nicht zertifiziert, das Ansehen der italienischen Zertifikate ist wegen diverser Undurchsichtigkeiten arg ramponiert), vom Weinberg bis zum Keller, nur Spontanvergärung, Nebbiolo-Ausbau nur in gebrauchtem, burgundischem, sehr dichtporigen Holz, minimal getoastet, also nur Zweit- und Drittbelegung, damit traditionelle Ausprägung der Weine, Holz ist nicht spürbar. Bei so geringen Erträgen und biodynamischer Weinbergsarbeit ist die Traubenreife deutlich schneller als bei Standardbetrieben, i.d.R. gibt es hier 3 Wochen Vorsprung, man erntet vor allen Kollegen oder erreicht in anders verlaufenden Jahren die höhere Reife und Komplexität. Auch liegt bei Voerzio trotz der hohen inneren Reife die Säure, und damit die Frische und Eleganz immer höher, Voerzios Weine sind immer reif und extrem frisch zugleich. 2012 ist erstaunlich weich und zugänglich bei Voerzio, ein Jahrgang, der dem wunderschönen 2011er durchaus ähnlich ist. Oder doch eher 2005 und 2001 mit 2008? Vielleicht etwas reichhaltiger, etwas wuchtiger, etwas kraftvoller. In der Nase ganz feine rote und schwarze Kirsche. Sehr elegant tänzelnd, schmeichelnd, burgundisch fein daherkommend, fast einem Chambolle-Musigny ähnelnd. Der Wein ist im Moment so unglaublich schön, blumig, frisch und doch rund. Sehr elegant. Verspielt und fein. Charmant, diese feine Süße, dieser elegante Charme. Macht unglaublich Freude. Das Gegenteil eines fetten Weins, ein ungeheuer einnehmender Charmeur mit einem grandiosen eleganten Nachhall. So verspielt. Auch hier wieder irgendwo zwischen Chambolle-Musigny und vielleicht sogar Volnay liegend. Das macht große Freude. Ein Top-Barolo der elegantesten Art. Ein Highlight aus 2012! 97-99/ 100