Lobenberg: 2013 gab es nur 13,5 Hektoliter Ertrag pro Hektar. Die Grenache ist fast komplett verrieselt. Der Grenache-Anteil liegt bei nur 50%, 30% ist Mourvedre, 15% Syrah, 5% Cinsault und andere. Dieser extrem geringe Grenache-Anteil dominiert dann die Feinheit dieses Weines. Die Nase ist ganz klar von der Mourvedre dominiert. Sehr viel schwarze Frucht, fast Bandol-Stil. Dichte schwarze Pflaume, Lakritz. Wuchtig, fast etwas bäuerlich in seiner Kraft daherkommend. Die Intensität nach dem zuvor verkosteten 2014er ist wirklich verblüffend. Der Wein ist nicht besser, er ist nicht so fein, so ultrafein, so 90er Jahre Stilistik wie 2014, sondern er ist mehr Beaucastel-Bandol-Stil mit dieser unglaublich würzigen, dunkelfruchtigen Mourvedre, mit viel Lakritz und Veilchen. Die Länge ist phänomenal. Das Ganze bleibt auf der sehr würzigen, provenzalisch-kräutrigen, schwarzfruchtigen Mourvedre-Stilistik. Der Wein wird sich fantastisch entwickeln. Der Jahrgang 2013 wird, wenn er sich weiterentwickelt, die gleiche Klasse wie 2012 und 2011 erreichen, allerdings mit anderer Stilistik. Er hat, im Gegensatz zu manchen anderen 2013ern, die ich probiert habe, kein Stück Unreife, nichts Grünes, sondern nur diese extreme Würze, Dichte - ohne ein Blockbuster zu sein. Dies ist ein ganz feiner, verspielter Wein. Wenn wir im Burgund vergleichen müssten war der 2014er ein feiner Chambolle Musigny oder Vosne Romannée, und hier sind wie im Premier Cru-Bereich von Nuits Saint George mit dieser etwas mehr rustikalen, dunkelfruchtigen Power. Dennoch, auch wenn ich 2014 höher bewerte, ist dies ein phänomenaler Wein und mit Beaucastel und Vieille Julienne der besten 13er Chateauneuf. 95-97/100