Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2011

Perrin / Beaucastel

Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2011

93
100
2
Grenache 30%, Mourvedre 30%, Counoise 10%, Syrah 10%, Cinsault 5%, Clairette Blanche 3%, Viognier 2%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2015–2035
Verpackt in: 24er
9
voluminös & kräftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 93/100
Parker: 94/100
WS: 94/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2011

93
/100

Lobenberg: Beaucastel verfährt noch immer nach dem vom Urvater Jacques erfundenen Verfahren, in dem die zu 100 % entrappten Beeren durch ein Rohr gepumpt werden, das mit einem 80 Grad heißen Wassermantel umschlossen ist. Kurz danach wird das ganze mit 20 Grad wieder zurückgekühlt. Das tötet die Enzyme ab, die für die Oxidation zuständig sind und hilft am Ende weniger Schwefel benutzen zu müssen. Beaucastel schwefelt dementsprechend geringer als fast alle anderen Weingüter. Der Erfinder der Methode war der legendäre Jacques Perrin, der auch die Weinbergsarbeit auf biologische Arbeit umstellte (inzwischen biodynamisch). Auch im Keller wird möglichst wenig gemacht, große Holzfässer, kein Umpumpen oder Abzug zwischendurch, Verbleib auf der Feinhefe, selbst im anfänglichen Gärvorgang wird nur eine minimale Remontage durchgeführt. Alles extrem natürlich und minimalistisch. 30% Grenache, 30% Mourvedre, 10% Syrah, 10% Counoise und der Rest diverse verschiedene Reben. Wie oben erwähnt komplett entrappt vor der Vergärung. Syrah und Mourvedre werden in großen Holzfässern vergoren und die anderen in Zementtanks, der spätere Ausbau dann komplett in großen Holzfudern. Die alkoholische und die malolaktische Vergärung wird noch in den Vergärbehältern durchgeführt, danach wird umgepumpt in große, alte 5.000l Holzfässer. Die Weine verbleiben hier ohne jede weitere Bearbeitung bis zur endgültigen, unfiltrierten Abfüllung. Grandiose Nase, schwarzfruchtig, Garrigue, sehr mineralisch, Veilchen, Lakritz, Brombeere, Maulbeere, satte reife dunkle Pflaume, Schokolade, kubanische Tabake, extrem fein und lang und geschliffen. Sattes weiches Tannin steigt in die Nase, alles mild, alles extrem duftig. Im Mund ebenfalls starke Lakritztöne, auch hier wieder Veilchen, blumig, rassig, viel Salz, Steinmehl, Holunder, Johannisbrot, geflämmtes Fleisch, sattes und zugleich ultrafeines, total geschliffenes und poliertes Tannin. Gute Rasse, aber nicht zu hoch in der Säure, insgesamt tolle Balance zeigend, überhaupt nicht der von dem Jahrgang erwartete Blockbuster, sondern ein feiner, langer Beaucastel, der sicherlich zum Besten gehört, was Beaucastel bisher erzeugt hat. Ähnelt erstaunlicherweise in diesem Jahr in der Stilistik dem Clos des Papes, ohne jedoch im allerobersten Bereich ganz an dessen immense Mineralität und Rasse heranzureichen, trotzdem ein großartiger Wein, der mit an der Spitze des Jahrgangs steht. Der Nachhall ist immens, fast 2 Minuten und der Wein bleibt dabei immer elegant und harmonisch, dennoch zugleich fast extreme Mineralität. Der ungefähr 2005 eingeleitete Stilwechsel bei Beaucastel durch die separate Vinifikation der Reben und der Parzellen und dem entsprechend besseren Blending zum Schluss, hat eine deutliche Hinwendung zur Eleganz, zur Offenheit, zur Feinheit gebracht, die Rustikalität der früheren berühmten Jahre 89/90 wich der Balance und der Feinheit und der Finesse. Beaucastel steht heute für extreme Eleganz und sauberen Fruchteindruck, gar nichts Bäuerliches mehr, kein Stall, kein Brettanomyceseinfluss. Der Beaucastel 2010 stellt den vorläufigen Höhepunkt dieses neuen Stils extrem feiner Chateauneufs dar. Das Gegenteil von manch überfetten, hochgeputschten Weinen. Ein richtig traumhaft feiner Trinkwein. 93/100

Katalog über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel

-- Katalog: -- Parker: Reminiscent of a lighter weight 2009, the 2011 Chateauneuf du Pape offers up a sweet bouquet of spiced black cherries, plum, truffle, saddle leather and underbrush. Coming from tiny yields (which were down 50% from 2010), this medium to full-bodied 2011 is gorgeously textured and has solid mid-palate depth, terrific purity of fruit and ripe tannin. Relatively approachable and enjoyable even now, it should nevertheless evolve gracefully for 15-20 years. Drink 2015-2031. 94/100

Internet über: Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel

-- Internet: -- WS: Very sleek and refined despite the obvious heft, featuring steeped red and black currant fruit studded with bergamot, blood orange, sweet tobacco and alder notes. The long, racy finish has a lovely echo of singed mesquite. Best from 2015 through 2027. 94/100

Mein Winzer

Famille Perrin

Beaucastel ist ganz sicher seit Jahrzehnten der Primus inter Pares in der südlichen Rhone und einer der wenigen Betriebe, der für den roten Chateauneuf noch alle 13 zugelassenen Traubensorten verwendet.

Chateauneuf du Pape Chateau de Beaucastel 2011