Lobenberg: 90% Merlot, 5% Cabernet Sauvignon, 5% Cabernet Franc. Schwarz wie immer. Immens wuchtig volle Merlotnase, reife und zugleich frische Zwetschge, satte schwarze Kirsche, süßes Creme de Cassis, dunkle Milchschokolade, Praline und Nutella, Walderdbeere und Waldhimbeere, überwältigend duftig. Überwältigendes, komplexes Aromenbild im Mund, der immense butterweiche, samtige Tanninteppich mit schwarzer Kirsche und Brombeere und Cassis deckt alles zu, Verblüffung ob dieser Intensität. Aber - oh Wunder - immer rassig dabei und frisch, auch Finesse stellt sich in charmanter Form ein, wenn dann der Wein runtergeschluckt ist (konnte ich nicht spucken!). Hoher Spannungsbogen, der Wein vibriert mit seiner rassigen Schwarzkirsche, Cassis und rote Johannisbeere kommen hoch, Schlehe und Cranberry mit sattem Nutella-Mund, Maulbeere, Holunder, Eukalyptus und frische Minze, das ist eine überwältigend charmante und witzige Kombination, das hat trotz Blockbuster-Charakter echt Finesse und Sexappeal. Das gute in diesem Jahr ist, dass die potenziellen 100 Punkte-Weine alle ihren sehr eigenen Stil haben: Ausone und Tertre Roteboeuf auf einem eigenen Stern, Cheval, so sehr Cheval wie lange nicht, Angelus, reine Flüssigschokolade, Beausejour Duffau, das Finessewunder und nun Troplong mit dieser sexy Art. Tolles Jahr. 97-100/100